Habsburgischer Adel und Aufklärung

Bildungsverhalten des Wiener Hofadels im 18. Jahrhundert

Habsburgischer Adel und Aufklärung

Bildungsverhalten des Wiener Hofadels im 18. Jahrhundert

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Die katholische Habsburgermonarchie gilt im Allgemeinen nicht als ein Zentrum der europäischen Aufklärung, und der Hofadel wird selten zu den Trägern dieser geistigen Bewegung gerechnet. Trotzdem enthüllt die Spurensuche im Milieu des Wiener Hofadels ein bedeutendes und facettenreiches Phänomen: "Aufklärung" bezeichnete dabei weder eine "Ideologie der Bourgeoisie", noch ein überepochales „Modernisierungsprojekt“, sondern ein zeitspezifisches Ideensystem, dessen Ziel es war, ein von der Religion autonomes Wertesystem auf der Basis der Moral auszubilden.

Der Autor zeigt, wie sich der an französischer Sprache und Kultur orientierte Hochadel in den habsburgischen Erbländern unter dem Druck einer Bildungskrise von der erstarrten katholischen Barockgelehrsamkeit der Jesuiten abwandte und den Weg zur gemäßigten Selbstaufklärung und Empfindsamkeit fand. Den Wandel des intellektuellen Klimas veranschaulicht die Studie am Beispiel dreier Generationen der Familien Chotek, Dietrichstein und Windischgrätz und den Erziehungstraktaten und Instruktionen, in denen die Adligen ihre moralischen Ideale der nachkommenden Generation übermittelten.

"In this volume Cerman demonstrates not only that his research […] is now fully integrated into the international literature of the field but also that he is in the forefront of important international historiographical and methodological trends. […] Cerman's book is […] a major contribution not only to the history of the Habsburg monarchy but also to broader studies on early modern nobilities, on diffusion of the Enlightenment, and on the history of pedagogy."

Franz A. J. Szabo, The Journal of Modern History 84, 2012/2

"Die Stärke der vorliegenden Arbeit und das Verdienst des Autors liegen in der präzisen Aufarbeitung und Auswertung von bislang unbekanntem, höchts aufschlussreichem Quellenmaterial aus den Familienarchiven der Protagonisten zum adeligen Privatleben, insbesondere zum Umgang mit Kindern sowie deren Erziehung und Ausbildung. Interessant sind dabei vor allem die vorgestellten Tagesordnungen, vergleichbar den heutigen Stundenplänen (273, 325, 333), erhaltene Schulhefte und diverses Unterrichtsmaterial sowie elterliche Anweisungen und Traktate (319, 322, 403, 411)."

Thomas Kuster, Sehepunkte 11, 2011/2

"Eine sehr lesenswerte, auch durch reichlich Bildquellen unterstützte Studie."

Wolfgang Schmale, Time in the Age of Enlightenment. 13th International Congress for Eighteenth-Century Studies, 2012

"Ich halte die Arbeit für gelungen und ausgereift. Sie bedient sich neuer Interpretationsansätze und bringt, indem sie die Adelserziehung in einem neuen Licht präsentiert, die Forschung zur Geschichte der Habsburgermonarchie im 18. Jahrhundert voran. Dabei weist sie auch auf Fälle schwerwiegender Fehlinterpretationen der Rolle des Adels in Gesellschaften der Aufklärungszeit in einigen älteren Arbeiten hin."

Jirí Kubes, Bohemia 51, 2011/2

"A major contribution to the history not only of the Austrian Monarchy but also of the nobility and the Enlightenment across continental Europe. […] It is an original and striking book, raising crucial issues, and it is much to be hoped that it will be translated into English."

Derek Beales, Central Europe 9, 2011/1
Reihe Contubernium
Band 72
ISBN 978-3-515-09639-3
Medientyp Buch - Gebunden
Auflage 1.
Verlag Franz Steiner Verlag
Umfang XIV, 503 Seiten
Abbildungen 72 s/w Abb., 3 farb. Abb.
Format 17,0 x 24,0 cm
Sprache Deutsch