Evidenzen der Bilder

Visualisierungsstrategien in der medizinischen Diagnostik um 1900

Evidenzen der Bilder

Visualisierungsstrategien in der medizinischen Diagnostik um 1900

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Evidenz beschreibt etwas, das unmittelbar einleuchtet. Wissenschaftliche Abbildungen erheben zwar den Anspruch, evident zu sein, aber ihre Evidenz ist nicht natürlich. Sie ist nur mittelbar für diejenigen einleuchtend, die sie lesen können. Das gilt auch für Bilder in der medizinischen Diagnostik: Im Visualisierungsprozess diagnostischer Abbildungen werden zum einen Strukturen und Zusammenhänge sichtbar gemacht, die zuvor unsichtbar waren. Zum anderen muss über Lese- und Denkprozesse die Evidenz in das Bild implementiert werden. Allerdings sind diese Bilder primär durch Mehrdeutigkeit und Unbestimmtheit geprägt, was Strategien der Evidenzproduktion erfordert. Hierzu gehören der Einsatz geschulter Zeichner am Mikroskop, die Produktion von Diagrammen auf Basis von Messwerten, der versierte Einsatz von Endoskopen sowie die physikalisch-chemische Erzeugung von Radiogrammen zur Sichtbarmachung des Körperinneren. Die Evidenz diagnostischer Abbildungen unterliegt also immer bestimmten Verfahren und Strategien der Evidenzzuschreibung. Sie bleibt eine nützliche Fiktion, die überaus vielfältig und immer kontextabhängig ist. Heiner Fangerau und Michael Martin sprechen deshalb statt von Evidenz im Singular von den Evidenzen diagnostischer Bilder im Plural.

"Martin und Fangerau [gelingt es] in ihrer fundierten Studie indes eindrucksvoll, sowohl den Konstruktionscharakter von [...] Bildern als auch die mediale Grundiertheit von medizinischen Wissensbeständen nachzuweisen und darüber wichtige Impulse für die medizinhistorische Bildforschung zu setzen."

Florian Greiner, Historische Zeitschrift 314, 2022

"[Es] gelingt [...] Martin und Fangerau in ihrer fundierten Studie [...] eindrucksvoll, sowohl den Konstruktionscharakter von (gezeichneten wie technisch erzeugten) Bildern als auch die mediale Grundiertheit von medizinischen Wissensbeständen nachzuweisen und darüber wichtige Impulse für die medizinhistorische Bildforschung zu setzen."

Florian Greiner, Historische Zeitschrift 314, 2022
Reihe Kulturanamnesen
Band 11
ISBN 978-3-515-10829-4
Medientyp Buch - Gebunden
Auflage 1.
Copyrightjahr 2021
Verlag Franz Steiner Verlag
Umfang 182 Seiten
Abbildungen 21 s/w Abb.
Format 17,0 x 24,0 cm
Sprache Deutsch