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Nomadische Lebenswelten und zarische PolitikDer Aufstand in Zentralasien 1916
1. Auflage 2010. KurztextIm Sommer 1916 scheiterte die russische Kolonialherrschaft in Zentralasien. Besonders die Nomaden, die sich in einem Aufstand zur Wehr setzten, revoltierten gegen die Zarenmacht. Sie kämpften gegen ihre Einberufung, gegen ihre Entrechtung und gegen die Wegnahme ihres Landes durch russländische Kolonistenfamilien. Wohl bis zu 200.000 Zentralasiaten und etwa 10.000 Russen und Ukrainer kamen in jenen blutigen Monaten ums Leben.Jörn Happel beleuchtet die Auseinandersetzungen aus der Perspektive der handelnden Akteure. Der lebensweltlich orientierte Ansatz rückt die Menschen ins Zentrum der Beschreibung und ermöglicht es so, Kolonialherrschaft und Kolonialgeschichte neu zu deuten. Im Mittelpunkt der Darstellung steht die Geschichte zweier Männer während der Zeit des Aufstands: Vladimir Železnjakov war als zarischer Geheimpolizist für die Niederschlagung des Aufstands zuständig; der kasachisch-kirgisische Nomadenführer Kanat Abukin war einer seiner Hauptgegner. Und doch hatten sie in erstaunlich vielen Lebensbereichen sehr ähnliche Ansichten, wie sie spätestens bei ihrem Aufeinandertreffen feststellen mussten. Die Arbeit wurde als hervorragende Dissertation mit dem Fritz-Theodor-Epstein-Preis des Verbandes der Osteuropahistorikerinnen und -historiker Deutschlands ausgezeichnet. Rezensionen "Happel [hat] einen sehr wichtigen Beitrag zur russischen Kolonialgeschichte geleistet, den man mit großem Gewinn liest." "In the summer of 1916, the Russian Empire found itself fighting two wars. One of these is well known – the Great War against the Central Powers. But the other was a war well behind the lines against what turned out to be the last great anticolonial revolt of the tsarist era, the so-called Central Asian Uprising. [...] Yet, despite its scale, this event barely draws a reference. [...] Jörn Happel's excellent book, the first substantial treatment of the revolt by a Western historian in over a generation, will hopefully change this." "Ein lesenswertes und flüssig geschriebenes Buch, das wichtige Einsichten zum kontinentalkolonialen Charakter des Russischen Reiches und den Ursachen der Erhebung im umkämpften Landstrich Semirec'e bereithält." Alexander Morrison, The Russian Review 71, 2012/2 Dieser Band wurde außerdem rezensiert von: Michael Khodarkovsky, H-Soz-u-Kult, 25.11.2012 Shoshana Keller, Slavic Review 71, 2012/1 Jörg Stadelbauer, Osteuropa 61, 2011/11 Bibliothek und Medien 33, 2013/1 |