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Kurztext
Staaten setzen ihre Interessen immer wieder in Übereinkunft mit anderen Staaten durch. Dennoch wird der Wunsch nach einer kooperativ-harmonischen Weltordnung permanent untergraben. Wechselseitige, globale Abhängigkeiten und internationale Konflikte erscheinen als zwei Seiten einer Medaille. Es existieren Spannungsfelder zwischen den Globalisierungsprozessen, den Instabilitäten der Weltwirtschaft sowie außen- und außenwirtschaftspolitischen (Macht-)Strategien, wie das etwa an den paradoxalen Folgen des Aufstiegs Chinas wahrnehmbar ist.
Im ersten Teil des Sammelbandes werden theoretische Perspektiven vorgestellt, die die fortwährende Bedeutung und Konflikthaftigkeit des Staatensystems auf unterschiedliche Weise begründen. Im zweiten, empirisch orientierten Teil werden relevante Konfliktfelder des internationalen Systems im frühen 21. Jahrhundert beleuchtet.
Rezensionen
Thilo Scholle, spw 6, 2015
ISSN 1865-2581
Herausgegeben von Rüdiger Voigt. Wissenschaftlicher Beirat: Andreas Anter (Erfurt), Paula Diehl (Kiel), Michael Hirsch (München), Sebastian Huhnholz (Hannover), Manuel Knoll (Istanbul), Marcus Llanque (Augsburg), Samuel Salzborn (Gießen), Birgit Sauer (Wien) und Peter Schröder (London)
Der Staat des 21. Jahrhunderts steht in einem Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Freiheit, zwischen Ordnung und Veränderung, zwischen Herrschaft und Demokratie. Er befindet sich zudem in einem Dilemma. Internationale Transaktionen reduzieren seine Souveränität nach außen, gesellschaftliche Partikularinteressen schränken seine Handlungsfähigkeit im Innern ein. Anliegen der Reihe Staatsdiskurse ist es, die Entwicklung des Staates zu beobachten und sein Verhältnis zu Recht, Macht und Politik zu analysieren.
Hat der Staat angesichts der mit „Globalisierung“ bezeichneten Phänomene, im Hinblick auf die angestrebte europäische Integration und vor dem Hintergrund einer Parteipolitisierung des Staatsapparates ausgedient? Der Staat ist einerseits „arbeitender Staat“ (Lorenz von Stein), andererseits verkörpert er als „Idee“ (Hegel) die Gemeinschaft eines Staatsvolkes. Ohne ein Mindestmaß an kollektiver Identität lassen sich die Herausforderungen einer entgrenzten Welt nicht bewältigen.
Hierzu bedarf es eines Staates, der als „organisierte Entscheidungs- und Wirkeinheit“ (Heller) Freiheit, Solidarität und Demokratie durch seine Rechtsordnung gewährleistet. Gefragt ist darüber hinaus die Republik, bestehend aus selbstbewussten Republikanern, die den Staat zu ihrer eigenen Angelegenheit machen. Der Staat seinerseits ist aufgefordert, seinen Bürgerinnen und Bürgern eine politische Partizipation zu ermöglichen, die den Namen verdient. Dies kann – idealtypisch – in der Form der „deliberativen Politik“ (Habermas), als Einbeziehung der Zivilgesellschaft in den Staat (Gramsci) oder als Gründung der Gemeinschaft auf die Gleichheit zwischen ihren Mitgliedern (Rancière) geschehen.
Leitidee der Reihe Staatsdiskurse ist eine integrative Staatswissenschaft, die einem interdisziplinären Selbstverständnis folgt; sie verbindet politikwissenschaftliche, rechtswissenschaftliche, soziologische und philosophische Perspektiven. Dabei geht es um eine Analyse des Staates in allen seinen Facetten und Emanationen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des In- und Auslands sind zu einem offenen Diskurs aufgefordert und zur Veröffentlichung ihrer Ergebnisse in dieser Reihe eingeladen.
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