Anna Bergmann


Kurzporträt

Anna Bergmann (geb. 1953) ist apl. Professorin an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und lebt in Berlin.

Nach ihrem politikwissenschaftlichen Studium am Otto-Suhr-Institut, Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung und Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin war sie 1980 zunächst als freie Mitarbeiterin beim Sender Freies Berlin tätig. Während ihres Stipendiums am Hamburger Institut für Sozialforschung wurde sie 1988 am Institut für die Geschichte der Medizin und am Institut für Politische Wissenschaft der Freien Universität mit einer Dissertation über die Begründung der Rassenhygiene und Eugenik im Deutschen Kaiserreich promoviert. Anschließend arbeitete sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie, Abteilung für Historische Anthropologie der Freien Universität Berlin und dann am Kulturwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin.

Sie habilitierte sich an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder, wo sie die Venia Legendi für Kulturgeschichte und Neuere Geschichte erlangte und 2008 zur außerplanmäßigen Professorin ernannt wurde. Als Gastprofessorin lehrte sie an den Universitäten Graz (Institut für Kulturanthropologie und Institut für Philosophie 1999/2000), Klagenfurt (Kulturwissenschaftliches Institut 2001; 2005/06), Braunschweig (Abteilung Geschichte der Naturwissenschaften mit Schwerpunkt Pharmaziegeschichte 2006), Innsbruck (Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie 2007) und Wien (Institut für Europäische Ethnologie 2011/12).

2006 war sie zu einem Visiting Fellowship vom Institut für die Wissenschaften vom Menschen (Wien) im Rahmen des Projekts „Die Bedeutung des Todes in der Gesellschaft heute“ eingeladen. Auch lehrte sie seit 1990 regelmäßig als Gastdozentin am Institut für Erziehungswissenschaft der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und arbeitete dort zwischen 2010 und 2018 als Senior Lecturer. Während dieser Zeit lebte sie in der Axamer Lizum.

Forschungsschwerpunkte

  • Geschichte des naturwissenschaftlichen Rassismus
  • Wahrnehmungsgeschichte des Körpers und des Todes
  • Geschichte der Kindheit unter Fragestellungen der Genderforschung

Veröffentlichungen zu folgenden Themen

  • Geschichte der Rassenhygiene, Abtreibung und Geburtenkontrolle seit Ende des 19. Jahrhunderts
  • Geschichte der Anatomie (Anatomisches Theater) seit dem 14. Jahrhundert, des Menschenexperiments seit dem 18. Jahrhundert und der Transplantationsmedizin seit dem 19. Jahrhundert
  • Geschichte der Pest und der Quarantänepolitik zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert
  • Medikalisierungsgeschichte der Geburt und der Kindheit

Auszeichnungen

  • „Wissenschaftsbuch des Jahres“ 2000 für das von Bergmann und Ulrike Baureithel verfasste Buch „Herzloser Tod. Das Dilemma der Organspende“(1999)
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