Christine Reinle

Bauernfehden

Studien zur Fehdeführung Nichtadliger im spätmittelalterlichen römisch-deutschen Reich, besonders in den bayerischen Herzogtümern
Christine Reinle

Bauernfehden

Studien zur Fehdeführung Nichtadliger im spätmittelalterlichen römisch-deutschen Reich, besonders in den bayerischen Herzogtümern

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Nach der herrschenden Meinung galt das Recht auf Fehdeführung, d. h. auf gewaltsame rechtliche Selbsthilfe, als ein exklusives Herrenrecht, das überdies zu Lasten der herrschaftsunterworfenen Bevölkerung eingesetzt worden sein soll; lediglich die Befugnis zur Totschlagsfehde (Blutrache) habe jedermann zugestanden. Demgegenüber kann für die bayerischen Herzogtümer dank der Landfrieden, der Landgebote und der Rechnungsüberlieferung des Herzogtums Bayern-Landshut gezeigt werden, daß auch Bürger und Bauern Fehden führten. Der Prozeß der Kriminalisierung ehedem gewohnheitsrechtlich verankerter 'privater' Gewalt setzte im Fall der Fehden Nichtadliger lediglich früher ein als bei den Adelsfehden.

Fehdefälle aus allen Teilen des römisch-deutschen Reichs bestätigen den anhand bayerischer Quellen erzielten Befund. Der Einsatz von Gewalt war demnach ein Strukturelement der mittelalterlichen Gesellschaft; alle gesellschaftlichen Gruppen trugen zur Produktion von Gewalt bei. Akzeptiert man dies, können aber auch Handlungsoptionen und Widerstandspotential der herrschaftsunterworfenen Bevölkerung aufgezeigt werden, so daß ihr ein Platz in der Geschichte jenseits der konventionellen 'Opferrolle' zugewiesen werden darf.

 

"Mit ihrer Habilitationsschrift gelingt es Reinle auf überzeugende Weise, der Fehdeforschung wichtige neue Quellen zu erschließen…"

Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 55, 2005

"… überzeugend, grundlegend und innovativ."

Historische Zeitschrift

"… liest sich ausgesprochen flüssig und spannend, was auch der beständigen selbstkritischen Reflexion von Aussagehorizont und Aussagegrenzen durch die Autorin geschuldet ist."

Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 2006

"Chrstine Reinle beeindruckt mit klarem methodischen Vorgehen, bester Kenntnis der Literatur und einer Fülle von Material, das über die Anhänge auch für weiterführende Forschungen aufbereitet ist."

H-Soz-u-Kult

"Gleich zu Beginn sei vorausgeschickt, daß das Buch von Christine Reinle zu den wichtigsten Beiträgen der mittelalterlichen Sozial- und Kriminalitätsgeschichte der letzten Jahre gehört."

Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins

"Reinle leistet mit ihrer gleichermaßen systematischen wie detailreichen Studie einen wesentlichen Beitrag zur mittelalterlichen Konfliktforschung."

Zeitschrift für Historische Forschung 33, 2006/2
Reihe Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte – Beihefte
Band 170
ISBN 978-3-515-07840-5
Medientyp Buch - Gebunden
Auflage 1.
Copyrightjahr 2003
Verlag Franz Steiner Verlag
Umfang 589 Seiten
Format 17,0 x 24,0 cm
Sprache Deutsch