Registererstellung
Auswahl der Begriffe
- Register sind bei wissenschaftlichen Publikationen das „bessere Inhaltsverzeichnis“ und steigern die Lesefreundlichkeit eines Bandes erheblich – das gilt auch in Zeiten von E-Books. Dementsprechend werden fehlende Register in Rezensionen häufig negativ vermerkt. Bei einigen unserer Reihen sind insbesondere Personenregister obligatorisch, außerdem können je nach Projekt Orts-, Sach- oder Quellenregister sinnvoll sein.
- Es lohnt sich, schon früh bei der Manuskriptüberarbeitung mit der Konzeption zu beginnen und Listen mit möglichen Einträgen anzulegen.
- Begriffe aus Titelei, Inhaltsverzeichnis, Danksagung, allgemeinen (nicht thematischen) Vorworten und Literaturverzeichnissen werden grundsätzlich nicht ins Register aufgenommen.
- Begriffe aus Anmerkungen bzw. Fußnoten werden aufgenommen, wenn es sich nicht um reine Belegstellen handelt. Dementsprechend können z.B. Autorinnen und Autoren von (Sekundär-)Literatur aufgenommen werden, wenn sie ausführlicher besprochen werden.
- Umgekehrt müssen nicht alle Personen und Orte, die im Fließtext Erwähnung finden, unbedingt ins Register aufgenommen werden, sondern nur Begriffe, zu denen Substantielles ausgesagt wird. (Bei einem Vergleich „XY sah aus wie Goethe“ braucht Goethe nicht im Register erscheinen.)
- Wird eine Person (z.B. in einer Biografie) oder ein Ort (z.B. in einer Stadtgeschichte) auf fast jeder Textseite erwähnt, wird der Begriff nicht ins Register aufgenommen. Über dem Register in diesem Fall bitte einen entsprechenden Vermerk einfügen („Nicht ins Register aufgenommen wurde XY.“) Solche Ausnahmen sollten sich, wenn sie überhaupt vorgenommen werden, auf 1–2 zentrale Begriffe beschränken.
- Ein starres Schema für die Auswahl der aufzunehmenden Einträge gibt es nicht – die Zusammenstellung bleibt eine inhaltliche Entscheidung!
Zusammentragen der Seitenzahlen
- Die sicherste Methode der Registererstellung ist das Zusammensuchen der Seitenzahlen anhand des letzten Umbruchs. Dafür stellen wir Ihnen gerne eine PDF-Datei zur Verfügung, die Sie durchsuchen können.
- Wenn das Manuskript sehr sorgfältig vorbereitet wurde und die Registermarken in Word gewissenhaft und ohne händisches Eingreifen gesetzt wurden, kann deren Übernahme in unser Satzprogramm funktionieren. Das hängt allerdings davon ab, wie akribisch die Registermarken während der Manuskriptvorbereitung gesetzt wurden. Deshalb können wir nicht garantieren, dass die Übernahme der Word-Registermarken ins Satzprogramm funktioniert.
- Egal, welche Methode Sie nutzen: Bitte beachten Sie bei der Zusammenstellung der Fundstellen immer mögliche Varianten durch Deklinationen und Wortzusammensetzungen (unter das Stichwort „Wolf“ fällt auch der Plural „Wölfe“, aber nicht „Wolfenbüttel“).
Formaler Aufbau des Registers
- Registereinträge werden in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.
- Bei längeren Registern kann zur besseren Übersichtlichkeit eine Leerzeile zwischen den Einträgen zu einem Buchstaben eingefügt werden.
- Personenregister können, wenn es der Eindeutigkeit dient, um Geburts- und Sterbejahre oder auch um Amtsbezeichnungen ergänzt werden.
- Orts- und Personenregister können bei Bedarf zusammengefasst werden, Sachregister stehen in der Regel für sich.
- Als „Faustregel“ für den Umfang gilt: Register umfassen zwischen 3% und 5% der Textlänge.
Angabe der Fundstellen
- Zwischen Registereintrag und Seitenzahl steht nur ein (!) Leerzeichen.
- Folgen Fundstellen auf mehreren Seiten hintereinander, werden diese nicht einzeln aufgeführt. Bei zwei direkt aufeinander folgenden Seiten wird f. gesetzt, bei mehr als zwei Seiten eine Von-bis-Angabe:
nicht: Apfelsine 78, 79, 80, 81, 101, 102
sondern: Apfelsine 78–81, 101 f.
- Fundstellen in Fußnoten wie folgt aufnehmen:
Birne 78 (Anm. 34)
- Zwei Fußnoten hintereinander auf der gleichen Seite:
Birne 78 (Anm. 34 f.)
- Zwei Anmerkungen auf der gleichen Seite mit anderen Fußnoten dazwischen:
Birne 78 (Anm. 34, 37)
- Beim Sonderfall Stellenregister steht der Name in fett in einer eigenen Zeile, darauf der Titel mager in der nächsten Zeile. Darunter folgt die Liste der Stellenangaben. Zwischen Stellenangabe und Seitenzahl steht ein Doppelpunkt:
Hesiod
erg.
23–26: 206
341: 77
406: 95 f., 111
Synonyme, Begriffshierarchien, Querverweise
- Synonyme, Übersetzungen und Abkürzungen werden im Register mit Verweis auf den Hauptbegriff aufgenommen:
Apfelsine (Orange) 35, 48, 78–94
Orange s. Apfelsine
Quittung (receipt) 69
Receipt s. Quittung
USA s. Vereinigte Staaten von Amerika
Vereinigte Staaten von Amerika (USA) 45, 89, 133–178
- Begriffshierarchien sind sinnvoll, wenn z. B. zu einem Eintrag sehr viele (und daher unübersichtliche) Seitenangaben zusammenkommen. Sie sind wie folgt anzulegen:
Orange 35, 48, 78–94
– importierte 37, 54–59, 321
– saftige 408
– schimmelige 112, 224–227
- Querverweise bei Begriffen, die im Band immer im gleichen Kontext Erwähnung finden, können das Register entschlacken:
Struppi s. Tim
Tim (Struppi) 34, 65, 100–104, 225