Daniel T. Rodgers

Atlantiküberquerungen

Die Politik der Sozialreform, 1870–1945

Unter Mitarbeit von Katharina Böhmer (Übers.), Karl Heinz Siber (Übers.)

Daniel T. Rodgers

Atlantiküberquerungen

Die Politik der Sozialreform, 1870–1945

Unter Mitarbeit von Katharina Böhmer (Übers.), Karl Heinz Siber (Übers.)

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Rodgers’ Buch hat bereits in wenigen Jahren den Rang eines Klassikers erworben. Es wird zu Recht als ein Musterbeispiel der transnationalen Geschichtsschreibung gepriesen.

Mischa Honeck, Das Historisch-Politische Buch 59, 2011/6

"The most belated of nations" – so nannte Theodore Roosevelt die USA im Ringen um Arbeiterentschädigungen 1907. Immer wieder beklagten Reformbefürworter die Rückständigkeit der Sozialpolitik der Vereinigten Staaten und forderten eine stärkere Orientierung an ausländischen Vorbildern. Allen Vorstellungen amerikanischer Selbstbezogenheit zum Trotz: Die Träger der Sozialreformen von 1870 bis zum Endes des Zweiten Weltkrieges bildeten ein starkes internationales Netzwerk, dessen Grundzüge Daniel T. Rodgers hier nachzeichnet.

In einem weit ausgreifenden Vergleich zwischen Europa und den Vereinigten Staaten analysiert der Autor die Versuche, die Auswüchse des ungezügelten Kapitalismus einzudämmen. Dabei legt er die gemeinsamen Wurzeln von Lösungsansätzen in der Stadtplanung, in der Sozialversicherung, sozialem Wohnungsbau und genossenschaftlicher Landwirtschaft frei und verfolgt die Dynamik der internationalen Entwicklung – gespeist durch ständigen gegenseitigen Austausch, Nachahmung und Rivalität quer über den Atlantik.

Im Mittelpunkt der Debatten, die gleichermaßen von Politikern, Bürokraten, Wissenschaftlern und engagierten Bürgern getragen wurden, standen die noch heute zentralen Fragen zur Rolle des Staates, zur Professionalisierung der Politik und zur gemeinsamen Verantwortung angesichts einer weltweiten Herausforderung.

"Rodgers' Buch hat bereits in wenigen Jahren den Rang eines Klassikers erworben. Es wird zu Recht als ein Musterbeispiel der transnationalen Geschichtsschreibung gepriesen. In elf Kapiteln legt Rodgers ein weit verzweigtes Beziehungsgeflecht von Politikern, Journalisten, Philantrophen, Wissenschaftlern, Sozialarbeitern, Sozialisten und Frauenrechtlern aus Europa und Nordamerika frei, das das konventionelle Bild von den Vereinigten Staaten als eigenbrötlerischen sozialpolitischen Spätzünder relativiert. […] Atlantiküberquerungen überzeugt in der quellengesättigten, generationenübergreifenden Darstellung von zivilgesellschaftlich engagierten Bürgern, deren transnationalen Netzwerke sozialpolitische Initiativen von beiden Seiten des Ozeans miteinander verbanden. Fast noch lehrreicher als die Analyse einzelner Übersetzungs- und Adaptionsleistungen sind die Passagen, in denen Rodgers die Grenzen der transatlantischen Kooperation aufzeigt. […] Den Herausgebern der Transatlantischen Historischen Studien des Franz Steiner Verlags ist zu danken, daß sie Rodgers Studie in einer flüssig geschriebenen und angenehm zu lesenden Übersetzung einer deutschsprachigen Leserschaft zugänglich gemacht haben."

Mischa Honeck, Das Historisch-Politische Buch 59, 2011/6

"Das Buch ist als wissenschaftliche wie als literarische Leistung in hohem Maße lesenswert. Die individuellen Akzentsetzungen – die Privilegierung von Stadtplanung und Wohnungsbau vor Armenhilfe, Krankenversicherung oder Arbeitsbeschaffung, die Betonung internationaler Verbindungen vor nationalen Pfadabhängigkeiten – stehen in manchem quer zu den Hauptstraßen der Forschung, provozieren aber gerade deswegen intensives Nachdenken über die gängigen Meistererzählungen der Sozialpolitik."

Andreas Fahrmeir, Historische Zeitschrift 292, 2011

"Die eindrucksvolle Studie stellt nicht nur eine Neuinterpretation bereits an anderer Stelle betrachteter Politikfelder dar, sondern besticht durch ihre Gesamtinterpretation der ersten Hälfte des 20. Jh.s ald Verflechtungsgeschichte. Sie präsentiert einen weit ausgreifenden Vergleich beider Kontinente und eine Analyse der komplexen Akteursbeziehungen. Die Atlantiküberquerungen werden unterhaltsam dargestellt und schärfen den Blick für die Transnationalität der Formierungsphase der industriellen Gesellschaft des 20. Jh.s."

Marcel Boldorf, Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 98, 2011/4

"Rodgers führt den Leser souverän durch das „Wirrwarr von transnationalen Einflüssen und Aneignungen“ (S. 74) und unternimmt mit ihm eine Art sozialgeschichtlicher tour d’horizon. In seiner blendend geschriebenen Monografie hat er nicht nur die Sozialpolitiken verschiedener Staaten des nordatlantischen Wirtschaftsraum miteinander verglichen. Er hat auch das Netzwerk amerikanischer Progressivisten, ihre Niederlagen und ihre, oft flüchtigen, Erfolge mit klarem Blick durchdrungen."

Max Bloch, http://library.fes.de/fulltext/afs/htmrez/81202.htm
Reihe Transatlantische historische Studien
Band 40
ISBN 978-3-515-08482-6
Medientyp Buch - Gebunden mit Schutzumschlag
Auflage 1.
Copyrightjahr 2010
Verlag Franz Steiner Verlag
Umfang 645 Seiten
Abbildungen 19 Taf. m. 32 Abb.
Format 17,0 x 24,0 cm
Sprache Deutsch