Informationen zur Raumentwicklung

Informationen zur Raumentwicklung ist eine Fachzeitschrift für räumliche Planung und Politik und ein Diskussionsforum an der Nahtstelle zwischen Wissenschaft und Praxis in Deutschland. In ihren vier Themenheften jährlich bezieht sie Stellung zu aktuellen und mittelfristigen Aufgaben in den Bereichen Raumordnung, Städtebau und Wohnungswesen. Die Beiträge für die einzelnen Themenhefte werden von der Schriftleitung gezielt akquiriert.

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Herausgeber

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Deichmanns Aue 31–37
53179 Bonn
DEUTSCHLAND

Schriftleitung

Dr. Markus Eltges
Dr. Robert Kaltenbrunner

Dr. Peter Jakubowski
Sascha Güssgen

Redaktion

Dorothee Gintars
Kai Reinbold
izr@bbr.bund.de

Informationen zur Raumentwicklung

In Kommission bei Franz Steiner Verlag.


Rahmendaten

ISSN 0303-2493 (Print)

ISSN 2698-8410 (Online)

Begründet: 1974

Erscheinungsweise: vierteljährlich

Format: 21 x 29,7 cm

Jahresumfang: ca. 500 Seiten

Publikationssprachen: Deutsch, Englisch

Informationen zur Raumentwicklung wird u.a. in folgenden Datenbanken gelistet:

  • Internationale Bibliographie der geistes- und sozialwissenschaftlichen Zeitschriftenliteratur (IBZ)
  • Internationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicher Literatur (IBR)
  • GeoRef
  • International Bibliography of the Social Sciences (IBSS), Core
  • PubMed
  • JournalGuide
  • Ulrichs web
  • Google Scholar

Veröffentlichungshinweise

In Kommission bei Franz Steiner Verlag. Für alle inhaltlichen und rechtlichen Fragen wenden Sie sich bitte an die Herausgeber.

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IzR Heftthemen

In Städten steht die Nacht nicht nur für Ruhe und Erholung, sondern auch für Clubkultur und Partyszene oder für Spät- und Schichtdienste. Die neue IzR-Ausgabe beleuchtet diese verschiedenen Facetten des urbanen Nachtlebens. Wer nutzt welche Räume? Welche Akteure können zwischen den verschiedenen Interessengruppen vermitteln? Und was kennzeichnet eine sichere Stadt?

Die Heftbeiträge zeigen, dass das Nachtleben ein Standortfaktor und ein Indikator für Lebensqualität ist – doch die Bedürfnisse in Städten lebender Menschen sind unterschiedlich: Während die einen auch nach 22 Uhr noch laute Musik und Gespräche genießen, legen die anderen Wert auf Lärmgrenzwerte und gesetzliche Ruhezeiten. Nachtbeauftragte skizzieren in Interviews mit der Redaktion, wie sie zwischen den Interessengruppen vermitteln.

Die Autorinnen und Autoren analysieren die Stadt bei Nacht aus räumlicher und soziologischer Perspektive. Sie identifizieren anhand von Mobilfunkdaten die Hotspots des Nachtlebens und beleuchten unter anderem die Frage, wie sich Städte gesünder und sicherer gestalten lassen.

Aus Sicht der Raumordnung stabilisieren Kleinstädte das Städtesystem und tragen entscheidend zu gleichwertigen Lebensverhältnissen bei: In ländlichen Regionen sind sie Ankerpunkte der Daseinsvorsorge, in Ballungsräumen Entlastungsorte zum Wohnen und Arbeiten. Auch für ein gerechtes, grünes Europa – das Ziel der Territorialen Agenda 2030 der EU – spielen sie eine wichtige Rolle.

Globale Trends wie die Digitalisierung, die Migration oder der Klimawandel betreffen alle Siedlungsräume. Je nach Lage, demografischer und baulicher Struktur, funktionaler Ausstattung oder wirtschaftlicher Verflechtung stehen Kleinstädte dabei vor unterschiedlichen Herausforderungen. Da sie häufig über weniger Ressourcen und Handlungsspielräume als größere Städte verfügen, sind sie stärker auf Unterstützung und Wissenstransfer angewiesen.

Nachdem die IzR 6/2019 deutsche Kleinstädte in den Blick nahm, betrachtet diese Ausgabe das Thema über die Landesgrenzen hinaus. Wie gehen andere Länder mit dem Forschungsgegenstand Kleinstadt um? Welche Förderideen gibt es? Autorinnen und Autoren aus Europa, den USA und Indien berichten über nationale und regionale Aktivitäten.

Die durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgelöste Zeitenwende betrifft unmittelbar auch die Raumentwicklungspolitik in Deutschland und Europa. Diese IzR-Ausgabe setzt Impulse für die Diskussion über mögliche Folgen und neue Handlungserfordernisse.

Expertinnen und Experten aus Raumforschung und Politikberatung beurteilen die Situation aus fachlicher Perspektive. Sie bewerten bestehende Ziele der räumlichen Entwicklung und bringen neue ins Spiel. Ein zentrales Thema ist die Stärkung der Resilienz – nicht nur im Hinblick auf Krieg und mögliche Sabotage- oder Terrorakte, sondern auch angesichts von Herausforderungen wie Pandemien und Naturkatastrophen. Wie lässt sich das mit dem Prinzip der Flächeneffizienz vereinbaren?

Ebenso essenziell ist es, die Energiewende zu beschleunigen. Das ist gut für den Klimaschutz, macht Deutschland unabhängiger von Importen und ermöglicht eine dezentrale und damit resilientere Energieversorgung. Was die Raumordnung dazu beitragen kann, ist eine der Fragen, denen sich die Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe widmen.

Megatrends wie der Klimawandel, die zunehmende Alterung der Gesellschaft, die Digitalisierung und die internationale Migration werden die nächsten Jahrzehnte prägen. Die Ausgabe 3/2022 der Fachzeitschrift IzR untersucht, wie sich Deutschland unter diesen Rahmenbedingungen in den nächsten 30 Jahren entwickeln könnte und welche regionalen Unterschiede sich abzeichnen. Die Beiträge zeigen auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse Chancen und Risiken auf, die sich aus heutiger Sicht ergeben. Das Themenspektrum reicht von der Siedlungsstruktur über die Mobilität bis hin zu Pflegebedarf und Altersarmut.

Bis Mitte der 2030er-Jahre werden Millionen Erwerbspersonen aus der sogenannten Babyboomer-Generation das Renteneintrittsalter erreichen. Immer weniger junge stehen einer zunehmenden Zahl älterer Menschen gegenüber. Das wird zu Fachkräftemangel führen und den Pflegebedarf erhöhen. In manchen Regionen droht steigende Altersarmut. Zugleich verändert sich auch die Arbeits- und Lebenswelt: Digitalisierung und ökologischer Wandel spielen dabei eine wichtige Rolle. Elektrofahrzeuge und autonomes Fahren werden etwas Alltägliches sein. Zufußgehen, Radfahren, der öffentliche Nah- und Fernverkehr sowie eine Vernetzung der verschiedenen Optionen werden an Bedeutung gewinnen.

Diese Entwicklungen werden sich regional unterschiedlich auswirken. Lassen sich gleichwertige Lebensverhältnisse trotzdem deutschlandweit aufrechterhalten oder drohen periphere Räume abgehängt zu werden? Eignen sich die aktuellen Werkzeuge der Planung auch für die Anforderungen der Zukunft? Die Autorinnen und Autoren zeigen auf, was unter bestimmten Rahmenbedingungen geschehen könnte. Die von ihnen entworfenen Szenarien bieten erste Grundlagen für künftige Entscheidungen in Politik und Planung.

Unsere Innenstädte verändern sich bereits seit langem. Der Handel verliert hier mehr und mehr an Bedeutung, die Corona-Pandemie hat diesen Wandel noch beschleunigt. Nach Einschätzung von Expertinnen und Experten gibt es zwar ein „Ladensterben“, es ist aber nicht zwangsläufig mit dem Sterben der Innenstädte gleichzusetzen. Stattdessen treten neue Funktionen in den Vordergrund: Nimmt der Anteil des Handels in den Zentren ab, wird der Platz für andere Einrichtungen frei. Und warum sollen nicht ein Seniorentreff, eine Kita, ein Co-Working-Space oder eine Musikschule in eine Fußgängerzone ziehen? 

Die Menschen wünschen sich lebendige und pulsierende Innenstädte, mit Flächen zum Flanieren, mit viel Grün, Sitzmöglichkeiten und Erlebnischarakter. Entsprechend beschäftigt sich die Forschung damit, wie sich Trostlosigkeit und Öde verhindern und leer stehende Geschäfte, Gaststätten und Warenhäuser neu nutzen lassen.

Diese Ausgabe der Fachzeitschrift IzR untersucht, wie sich unsere Innenstädte in Zukunft entwickeln – und an welcher Stelle Politik und Wirtschaft gefragt sind. Im Fokus stehen Nutzungsmischung und Funktionsvielfalt, der Umgang mit Leerständen und das Thema Mobilität. Das Heft beschäftigt sich mit grünen und klimaangepassten Innenstädten, Auswirkungen von Digitalisierung und Online-Handel sowie Chancen und Grenzen gemeinschaftlicher Innenstadtentwicklung.

Die Energiewende ist ein ebenso großes wie wichtiges Ziel: Die Energieversorgung wird umfassend umgestellt – weg von fossilen und nuklearen Brennstoffen, hin zu regenerativen Energien. Diese Transformation verändert den Energiebereich, aber auch viele andere Bereiche unseres Lebens.

Dabei gibt es Hotspots der Veränderung: Regionen, die bisher die Zentren der Energieversorgung Deutschlands waren. Für die Braunkohle sind das beispielsweise die drei Regionen in der Lausitz, im Rheinischen und im Mitteldeutschen Revier. Bei der Förderung von Erdgas dominiert wiederum Niedersachsen, beim Erdöl stehen Schleswig-Holstein und ebenfalls Niedersachen an der Spitze. Alle betroffenen Regionen haben dieselben Ziele: eine innovative Wirtschaft, eine zeitgemäße Infrastruktur, großräumige Vernetzung – und vor allem ein kulturelles Leben, das Menschen zum Bleiben und Kommen einlädt. Der Strukturwandel in den „Energiewenderegionen“ muss insbesondere wegen der dort arbeitenden und lebenden Bevölkerung erfolgreich sein. Darüber hinaus muss er auch gelingen, damit der Großteil der Menschen die Energiewende und die mit ihr einhergehenden Veränderungen weiterhin akzeptiert.

Das IzR-Heft analysiert die aktuelle Situation und blickt in die Zukunft. Wie weit ist Deutschland – bezogen auf die Energiewende und den Strukturwandel? Wie können betroffene Regionen künftig prosperieren? Welche Ideen und Konzepte setzen sie bereits erfolgreich um? Und welche Akteure können sie dabei unterstützen?

Die Diskussion um die Zukunft der Städte hat in den vergangenen Jahren an Fahrt aufgenommen. Die sozialen, ökonomischen und ökologischen Gegebenheiten ändern sich – auch auf städtischer Ebene. Gleichzeitig scheinen die Handlungsmöglichkeiten zu schrumpfen. Wie können Akteure aus Architektur, Planung und Städtebau künftige Konflikte in Städten beschreiben und vermitteln? Und vor allem: Wie können sie zu deren Lösung beitragen?

Professorinnen und Professoren aus der deutschsprachigen Forschungslandschaft haben sich vor einiger Zeit zusammengeschlossen, um sich zu diesen Fragen auszutauschen. Sie zielen damit darauf ab, den Städtebau zwischen Planung und Architektur neu zu positionieren. Akteure aus Städtebau und Architektur sollen künftig stärker als bisher konkrete Räume, Programme und Strukturen vermitteln und gestalten, ohne dabei die Verbindung zwischen gebautem Raum sowie sozialen, politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten zu vernachlässigen.

In diesem IzR-Heft stellen die Forscherinnen und Forscher in Zusammenarbeit mit Marlowes, dem Online-Magazin für Architektur und Stadt, ihre aktuellen Positionen vor. Den Schwerpunkt legen sie dabei auf die Gestaltung von (wachsenden) Städten – und auf Themen wie Einfügung, Nutzungsmischung, Bodenpolitik oder die Digitalisierung. Mit Blick auf die städtische Vielfalt sollen die Beiträge den Diskurs über Stadt in Praxis und Lehre öffnen und zu weiteren Überlegungen und Kooperationen führen.

Künstliche Intelligenz (KI) kann unser Leben künftig verändern: Indem sie automatisiert Daten verknüpft und analysiert und damit im besten Fall wichtige politische und planerische Entscheidungen vorbereitet. Sie soll nicht nur Prozesse optimieren, sondern auch neue Handlungsstränge aufzeigen. In etlichen Bereichen und Branchen kommen daher schon jetzt entsprechende Technologien zum Einsatz. Auch für die Stadtentwicklung, Planung, das Bauwesen oder die Fernerkundung wird KI immer wichtiger. Gerade in Bezug auf Fragen zu Teilhabe, Mobilität, Energie oder Nachhaltigkeit.

Der zunehmende Einsatz von KI hält jedoch auch einige Herausforderungen bereit – und sorgt für Ängste. Schaffen Automatisierung und intelligente Systeme künftig tatsächlich mehr Arbeitsplätze, als sie möglicherweise „vernichten“? Wie lassen sich Fragen zum Datenschutz mit KI vereinen? Wie muss der Staat entsprechende Entwicklungen lenken? Und wie verändern Blockchain-Technologien und Quantencomputer die Prozesse künftig noch weiter?

Auf diese und viele weitere Fragen geht dieses IzR-Heft ein. Die Autorinnen und Autoren versuchen sich an einer Definition des Begriffs der Künstlichen Intelligenz und stellen Beispiele aus der Praxis vor. Statements und Interviews mit Akteuren aus Wissenschaft, Politik und Praxis ergänzen die Ausgabe.

Die COVID-19-Pandemie führte europaweit zu vorher kaum denkbaren Einschränkungen. In einigen Gebieten brachte die plötzliche und unkoordinierte Schließung der meisten innereuropäischen Grenzen erhebliche Behinderungen mit sich und veränderte den Alltag in Grenzregionen drastisch. Ob mit striktem Lockdown oder einfacher Kontaktsperre: Auch die bisher kaum wahrgenommenen inneren Grenzen – wie Landes- oder sogar Kreisgrenzen – haben sich zu einem Werkzeug im Kampf gegen die Pandemie entwickelt.

Während die Grenzregionen als Überwachungs- und Schutzräume also eine neue Bedeutung bekommen haben, rücken sie gleichzeitig als Verflechtungs- und Lebensräume ins Bewusstsein. Themen wie grenzüberschreitende Governance, rechtliche Harmonisierung oder Raumbeobachtung, mit denen die Grenzregionen sich schon länger beschäftigen, bekommen im Kontext der Pandemie eine besondere Relevanz. Dieses Heft analysiert die Rolle und Bedeutung von Grenzen – nicht nur in Zeiten von Corona – aus räumlicher, sozialer, wirtschaftlicher und epidemiologischer Perspektive. In einer Zeit, in der der Wunsch nach offenen Grenzen das gegenseitige Vertrauen zwischen den Ländern herausfordert, erklären Akteure der Grenzregionen, wie sie auf die Krise reagiert haben. Sie beleuchten Initiativen und Projekte, die zur Überwindung administrativer und rechtlicher Barrieren beitragen, auch über die COVID-19-Krise hinaus.

Vereinbarungen der Vereinten Nationen (UN) fordern, Stadtentwicklung über mehrere Handlungsebenen hinweg zu beobachten und zu messen. Dazu gehören beispielsweise die New Urban Agenda und die Nachhaltigkeitsagenda 2030 mit ihren Sustainable Development Goals, kurz SDGs. Sie greifen die teilweise bereits gelebte Realität von Beobachtung und Messung über mehrere Handlungsebenen hinweg auf und nutzen sie als Referenzen. Damit tragen sie dazu bei, dass sich Stadtentwicklung in supranationaler und nationaler Perspektive evidenzbasiert nachvollziehen lässt – und Justierungen in technischer und politischer Sicht möglich sind.

Ganzheitliches Stadtmonitoring wird in Einzelfällen bereits erfolgreich praktiziert. Eine Breitenwirkung konnte es trotz der Forderungen der UN jedoch noch nicht erzielen. Dieses IzR-Heft zeigt anhand konkreter Beispiele aus dem In- und Ausland, wie sich das ändern lässt. Die Autorinnen und Autoren beschreiben, warum es methodisch schwierig ist, „Stadt“ zu definieren. In ihren Beiträgen gehen sie darauf ein, welche Ansätze des ebenenübergreifenden Monitorings von Stadtentwicklung sich in der Praxis bereits bewährt haben oder gescheitert sind. Konkrete Projektbeispiele beleuchten, in welcher Form öffentliche Förderinstitutionen entsprechende datenbasierte Beobachtungssysteme einsetzen.

Die Corona-Pandemie hat sich besonders im Frühjahr 2020 sehr stark auf das Leben in den Städten ausgewirkt. Geschäfte, Betriebe und Schulen mussten temporär schließen, vieles verlagerte sich in die digitale Welt. Seitdem rücken Themen in den Fokus, die schon lange relevant für eine zukunftsfähige Stadtent-wicklung sind. Verstärkt wird über Resilienz, Vielfalt und Dichte von Städten diskutiert, über Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung, über den Klimawandel, die Themen Wohnen und Arbeiten oder Mobilität. Was die Corona-Pandemie auf lange Sicht für den städtischen Alltag bedeutet, lässt sich weiterhin kaum absehen. Vielfach zeigt sich, dass entgegen erster Mutmaßungen auch für die Stadtentwicklung keine neue Zeitrechnung beginnt. Doch kann die Stadtentwicklung die Krise vielleicht als Impuls für bereits anvisierte Weichenstellungen nutzen? Beschleunigt die Krise manch positive Entwicklung sogar? Und was lernen wir aus den Erfahrungen für den zukünftigen Umgang mit derart umfassenden Krisen? Auf diese Fragen geht das IzR-Heft ein. Die Autorinnen und Autoren beleuchten die (veränderte?) Lage für Städte und Stadtentwicklung. Sie skizzieren mithilfe von verschiedenen Daten die jüngsten Entwicklungen, schätzen die Langlebigkeit bestimmter Trends in der Stadt ein und entwerfen Szenarien für die nahe Zukunft.
Geodaten sind aus der Raumplanung nicht mehr wegzudenken. Planerinnen und Planer greifen für Planfestlegungen regelmäßig auf sie zurück. Die Darstellung der zeichnerischen Festlegungen erfolgt nicht mehr nur in Papierform, sondern auch über digitale Karten.

Der Einsatz von Geodaten kann nicht nur die Arbeit der Planerinnen und Planer wesentlich erleichtern und beschleunigen, sondern hilft auch ihren Adressaten - also allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Dafür braucht es allerdings eine hohe Qualität und Zugänglichkeit der Daten. Die europäische INSPIRE-Richtlinie (Infrastructure for Spatial Information in the European Community) und der vom IT-Planungsrat festgelegte Standard XPlanung sollen beides sicherstellen.

Das Heft beleuchtet die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Datenhaltung und -bereitstellung durch die Träger der Landes-, Regional- und Kommunalplanung. Die Autorinnen und Autoren gehen den Fragen nach, vor welchen Herausforderungen die Raumplanung durch INSPIRE und XPlanung steht und welche aktuellen und zukünftigen Anwendungsgebiete sich für Geodaten in der Raumplanung eröffnen. Im Fokus stehen auch innovative Ansätze der Geodatennutzung und -analyse bei der Planaufstellung - und speziell deren Potenziale für die Planadressaten.

Planungswissenschaft und -praxis sind eng miteinander verbunden. Es ergeben sich zahlreiche gegenseitige Abhängigkeiten, unter anderem durch den Austausch von Expertenwissen, die akademische Ausbildung von Praktikerinnen und Praktikern sowie die Förderung angewandter Forschung. Wissenschaft kann nicht losgelöst von ihrem Forschungsgegenstand – der Planungspraxis – funktionieren. Andersherum fehlen der Praxis ohne wissenschaftliche Expertise Informationen zu räumlichen Trends und Optionen zur planerischen Gestaltung.

Dennoch klafft zwischen Planungswissenschaft und -praxis eine Lücke. Wissenschaft und Planungspraxis erfüllen in unserer Gesellschaft unterschiedliche Rollen und sprechen verschiedene Fachsprachen. Wie kann die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis dennoch bestmöglich gelingen? Mit dieser Frage beschäftigt sich dieses Heft.

In Überblicksartikeln, Kommentaren und Interviews unterstreichen die Autorinnen und Autoren aus Praxis und Wissenschaft, dass es gegenseitige Akzeptanz braucht – für unterschiedliche Arbeitsweisen, Anreizsysteme und Handlungslogiken. Wichtig sind zudem intermediäre Akteure, die beide Sprachen verstehen und Übersetzungsleistungen erbringen können. Das Heft zeigt auch, dass die Politik die Zusammenarbeit mit Offenheit für wissenschaftliche Erkenntnisse voranbringen kann.

Stadt und Land erfüllen vielfältige Funktionen als Lebensraum der Menschen, sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus sozialer und ökologischer Perspektive. Auf die menschliche Gesundheit können sich die Lebensräume unterschiedlich auswirken. Lärm und Schadstoffe in hochverdichteten urbanen Räumen nehmen stetig zu, Grünräume weichen der Nachverdichtung. Menschen auf dem Land müssen wiederum häufig länger zur Arbeit pendeln als die in der Stadt, auch der Weg zum Hausarzt oder Krankenhaus ist weiter. Dafür sind Grünräume und Wasserflächen, die gemeinhin als „gesund“ gelten, hier keine Mangelware.

Das Heft beschäftigt sich mit der Frage, wie die Gesundheit unmittelbar oder mittelbar mit dem Raum zusammenhängt. Wie wirken Lärm, Luft und Hitze in der Stadt und auf dem Land? Sind Menschen in manchen Regionen und Quartieren gesünder als in anderen? Und welche Möglichkeiten bieten sich Planern zur Vorsorge und Anpassung?

Die Autorinnen und Autoren befassen sich darüber hinaus mit der räumlichen Organisation des Gesundheitssystems. Es geht um Erreichbarkeit als Qualitätsmerkmal des regionalen Versorgungsgrads, um Bedarfsplanung, um Versorgungssicherheit und um räumliche Muster. Handlungsempfehlungen und Beispiele für Planer und Kommunen runden das Heft ab.

Globale gesellschaftliche und technologische Veränderungen beeinflussen die Gegenwart und Zukunft unserer Arbeit. Das liegt vor allem an zwei Faktoren: am beschleunigten digitalen Strukturwandel und an der demografischen Entwicklung. Die Autorinnen und Autoren in diesem IzR-Heft beleuchten, wie sich Arbeit verändert – und mit ihr der Raum.

Im Fokus des Hefts stehen vielschichtige Fragen: Wo und wie arbeiten wir jetzt und in Zukunft? Wie unterscheiden sich Stadt und Land oder Groß- und Kleinstadt? Wie lässt sich die Produktion wieder in die Innenstadt verlagern? Welche Trends gibt es bei der Büro- und Werksgestaltung? Und wie wirken sich „neue“ Formen der Arbeit wie Coworking, Plattformarbeit und Gig Spaces auf den Raum aus?

In wissenschaftlichen Überblicksartikeln, Kommentaren, Praxisbeispielen und Interviews nähern sich die Autorinnen und Autoren diesen Fragen an. Sie zeigen, dass Staat und Wirtschaft schon heute in neue Infrastruktur investieren müssen – und künftig Themen wie Bildung, Weiterbildung oder Kinderbetreuung eine wichtige Rolle spielen. Die Heftbeiträge beschreiben darüber hinaus, wie sich bestehende Nutzungskonflikte zwischen Wohnen und Gewerbe auflösen lassen und warum der Wandel der Arbeitswelt nicht alle Berufsgruppen auf dieselbe Weise trifft.

Barrierefreiheit hat eine starke soziale Dimension. In einer inklusiven Gesellschaft, an der alle gleichberechtigt teilhaben, darf es keine Barrieren mehr geben. Das gilt für alle Lebensbereiche – insbesondere natürlich auch für das Wohnen und die Möglichkeit, sich innerhalb der Stadt ungehindert bewegen zu können.

Dennoch ist der Zugang zu bezahlbarem barrierefreiem Wohnraum für viele ältere Menschen und für Menschen mit Behinderungen faktisch versperrt. Bei der Infrastruktur gibt es in vielen Städten und Kommunen ebenfalls noch deutlichen Nachholbedarf. Das liegt auch daran, dass der Anspruch an barrierefreies Bauen häufig als Widerspruch zu kosteneffizientem und wirtschaftlichem Bauen gilt. Dabei ist die Barrierefreiheit ein Mehrwert für alle: Sie erhöht den Komfort für die ganze Bevölkerung erheblich.

In diesem Heft zeigen die Autoren, dass Barrierefreiheit keine Frage der Kosten, sondern vielmehr eine Frage der Konzeption und Planung ist. Nicht nur Planer und Architekten müssen sie von Beginn an mitdenken. Die Heftbeiträge verdeutlichen auch, dass Barrierefreiheit ein Zukunftsthema ist – gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wird sie immer wichtiger. Schon jetzt gilt sie für einige Städte und Kommunen nicht mehr als Belastung oder „nice to have“ – sondern vielmehr als Qualitätsstandard für modernes Bauen, der auch einen wirtschaftlichen Standortvorteil bringt.

In Zeiten vermeintlicher Sicherheit und stets verfügbarer Waren und Dienstleistungen sollten wir nicht vergessen, dass die Folgen einer Katastrophe immer dann besonders gravierend sind, wenn man nicht vorbereitet ist. Wer hinter einem Deich wohnt, sollte wissen, was zu tun ist, falls die Dämme brechen. Unternehmen, die von einem Verkehrsträger besonders abhängig sind, sollten sich Alternativen überlegen, für den Fall, dass die Logistikkette einmal gestört sein sollte. Das Vertrauen in ein Hochtechnologieland kann sich dabei als trügerisch erweisen, denn gerade die große technische Abhängigkeit unseres Alltags macht uns durchaus empfindlich gegenüber Störungen. Und die Erkenntnis, dass ein Unglück selten allein kommt, hat sich auch bei Schadensereignissen bestätigt. Gerade die Kumulation von Störungen führt leicht zum Verhängnis. Jahrhundert-Hochwasser, Atomkatastrophen, Terroranschläge, Klimawandel: In den letzten Jahren sind wir sensibler geworden für die Verwundbarkeit von Gesellschaft und Infrastruktur. Das ist eine Chance, um die interdisziplinäre Forschung in diesem Bereich voranzutreiben, daraus konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten und die Akteure des Bevölkerungsschutzes zu stärken. Im „Fall des Falles“ – also wenn ein Schadensereignis die Versorgung der Bevölkerung mit Energie, Nahrung oder Gesundheitsdienstleistungen gefährdet – lassen sich Folgeschäden dann am besten abwenden, wenn ein Gemeinwesen gut vorbereitet ist. Das Heft gibt einen Überblick, wie es darum in Deutschland bestellt ist.
Auch wenn die Zustimmung nach dem Brexit-Referendum wieder etwas gestiegen ist, hält ein immer noch beträchtlicher Teil nicht viel von der Europäischen Union. Auf dem ganzen Kontinent gibt es EU-Skepsis und Populismus. Woher kommt dieser Verdruss?

Alle EU-Staaten verbindet ein gemeinsamer Wertekanon, Rechtstaatlichkeit und Menschenrechte. EU-Gelder schaffen Arbeitsplätze, fördern die Jugend und tragen zum Klimaschutz bei. Regionen und Städte arbeiten eng mit ihren europäischen Nachbarn zusammen. Das klingt gut – und zahlreiche Studien unterstreichen ja auch, wie stark die Bürger von der EU profitieren.

Viele Menschen sind trotzdem unzufrieden. Sie stören sich zum Beispiel am Brüsseler Umgang mit der Migration. Andere sehen die Wirtschaftspolitik als Hauptproblem. Sie empfinden es als ungerecht, dass Geld zur Bankenrettung da sei, für soziale Projekte aber häufig fehle. Gemeinsam ist ihnen, dass sie die EU für die schwierige Lage mit verantwortlich machen.

Das verdeutlicht vor allem eins: Die Politik muss Lösungen finden, die für alle und überall gut funktionieren – in Ballungsräumen, aber auch in der Peripherie. Gerade in kleinen, abgehängten Orten, das zeigt der Beitrag von Dijkstra, Poelman und Rodríguez-Pose in diesem Heft, ist die EU-Skepsis groß. Populisten finden insbesondere dort viele Wähler, wo es in der Vergangenheit wirtschaftlich deutlich bergab ging. Geringe Bildung, fehlende Arbeitsplätze und ein niedriges Pro-Kopf-BIP sind ebenfalls ein Nährboden für EU-kritische Parteien.

Vorrangiges Ziel muss es künftig daher sein, die abgehängten Regionen zu fördern. Auch die deutsche Diskussion um Gleichwertigkeit ist aus diesem Grund Teil dieses Hefts. Sie ähnelt der Debatte über die territoriale Kohäsion in Europa – und kann helfen, der Ungleichheit entgegenzutreten.

Das wahre Potenzial des Kontinents lässt sich ohnehin nur ausschöpfen, wenn noch mehr Länder, Regionen, Städte und Bürger der EU grenzübergreifend zusammenarbeiten und voneinander lernen. Akteure aus Weil am Rhein, aus Bremerhaven, aus dem schwedischen Skåne, aus Kärnten in Österreich und den schottischen Highlands und Islands berichten in diesem Heft, wie eine solche Zusammenarbeit aussehen kann.

Der Begriff „Heimat“ taucht in letzter Zeit immer häufiger in politischen Diskursen auf. Nach der Umbenennung mehrerer Landes- und Bundesministerien scheint er zum politischen Handlungsfeld zu werden. Eine unvoreingenommene Beschäftigung mit „Heimat“ ist allerdings wegen der politischen Instrumentalisierung durch den Nationalsozialismus schwierig. Ganz unabhängig davon transportiert der Begriff für viele Menschen ein Gefühl, auf dem sie ihre Identität aufbauen.

Die Beiträge im aktuellen Heft beschäftigen sich mit der Frage nach einer zeitgemäßen Interpretation von „Heimat“. Sie knüpfen an Debatten im Kontext der Stadt- und Raumentwicklung an, vom Zusammenleben in heterogenen Nachbarschaften über regionale Baukulturen bis zur Entwicklung peripherer Räume. Ziel ist eine Annäherung an „Heimat“ aus verschiedenen Richtungen.

Geographen, Ethnologen, Soziologen und Architekten reflektieren die aktuellen Fachdiskussionen. In Beispielen von Thüringen bis Lateinamerika werfen sie einen Blick auf konkrete Fragen der Gestaltung von Räumen des städtischen Zusammenlebens, die im Idealfall zu Heimat werden können. Ein Ausblick auf die zukünftigen Perspektiven von Stadt als Heimat verbunden mit Fragen zu Stadtplanung und Baukultur, Landschaftsgestaltung und Tourismus komplettieren das Heft.

Mobilität ist eine komplexe Angelegenheit, Staus und Verspätungen im ÖPNV bringen uns oft zwangsweise zum Stehen. Das kostet Zeit und Nerven, Gesundheit und Umwelt leiden und der wirtschaftliche Schaden ist enorm.

Die Verkehrsplanung der letzten Jahrzehnte war von unterschiedlichen Paradigmen geprägt. Die Förderung des motorisierten Individualverkehrs, die sektorale Verkehrsplanung und vereinzelte Angebote haben keinen nennenswerten Erfolg gebracht. Moderne Verkehrsplanung setzt schon länger auf einen sinnvollen Verkehrsmix. Für eine umfassende Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsmittel braucht es offenbar weitere Angebote und Anreize.

Das Heft zeigt, dass Mobilitätsmanagement einen Schritt weiter geht und beim Verkehrsverhalten der Menschen ansetzt. Wir gehen aus dem Haus und bewegen uns – oder werden bewegt von alten Gewohnheiten. Wir treffen Entscheidungen, die nicht unbedingt die sinnvollsten sind. Das kann jeder bestätigen, der Tag für Tag mit dem Auto im Stau steht. Mobilitätsmanagement setzt auf Verhaltensänderung. Ziel sind kluge Mobilitätsentscheidungen des Einzelnen und die Stärkung des Umweltverbundes. In ländlichen Regionen geht es darum, trotz geringer Auslastung ein attraktives ÖPNV-Angebot aufrechtzuerhalten Im Vordergrund steht auch, wie sich das Fahrrad, das Zufußgehen, der ÖPNV oder Sharing-Systeme in Wegeketten einbinden lassen.

Die Autorinnen und Autoren gehen verschiedenen Fragen nach: Braucht es eine spezifische akademische Ausbildung für das Mobilitätsmanagement? Auf welche Weise lassen sich mobilitätsrelevante Akteure in die Planung integrieren? Und wie gelingt die Mobilitätswende? Beiträge zum schulischen und betrieblichen Mobilitätsmanagement, Einblicke in Regelwerke und Richtlinien sowie Projektbeispiele runden das Angebot ab.

Kleinstädte erhalten wenig Aufmerksamkeit, obwohl es nach Abgrenzung des BBSR über 2.100 Kommunen dieses Städte- und Gemeindetyps gibt. In Kleinstädten leben 24,3 Millionen oder etwa 30 Prozent aller Einwohner Deutschlands. Die Gemeindeflächen variieren von 2,6 bis zu fast 600 km², die Einwohnerzahlen reichen von 2.500 bis über 40.000 Einwohnern.

Kleinstädte sind Lebens- und Arbeitsorte. Verschiedene Lebensstile führen zu unterschiedlichen Nachfragen auf dem Immobilienmarkt, zu kulturellen und zu Freizeitangeboten. In Kleinstädten finden sich teils hochspezialisierte, europäisch bis weltweit agierende Unternehmen. Es halten sich aber auch viele Narrative: Die Kleinstadt sei klein, liege in ländlichen Räumen, jeder kenne dort jeden und die Wege seien kurz. Auch wenn sich die Berichterstattung in den letzten zwei bis drei Jahren über Kleinstädte in den Medien leicht verändert hat, überwiegt noch eine Defizitsicht.

Das Heft soll einen anderen Blick auf Kleinstädte und deren Entwicklungen ermöglichen. Aus verschiedenen Blickwinkeln zeigen die Autoren das Besondere, die aktuellen und möglichen zukünftigen Entwicklungen von Kleinstädten in Deutschland auf. Denn: Auch wenn es oft so scheint, als ginge in Kleinstädten vieles langsamer, gibt es hier eine stark unterschätzte Dynamik.

In Zeiten rasanten Wandels und komplexer Zusammenhänge wird der Ruf nach der Gemeinwohlverpflichtung laut. Dabei hat der Begriff in vielen Disziplinen Konjunktur. Stadt- und Raumplaner streben bei ihrer Arbeit idealerweise den nachhaltigen Ausgleich unterschiedlicher Raumansprüche an und damit das Wohl der Allgemeinheit. Ob es um Daseinsvorsorge und zukunftsfähige Mobilität, um bezahlbares Wohnen und sozialen Ausgleich oder um wirtschaftlichen Strukturwandel, nachhaltige Freiraumentwicklung oder gesellschaftliche Teilhabe geht: Die Gemeinwohlorientierung ist in der Planung zu einer Richtschnur geworden.

Doch was heißt eigentlich Gemeinwohl und wessen Wohl ist gemeint? In diesem Heft bitten wir Planer und Ökonomen, Juristen und Ethiker, Sozialwissenschaftler und Geographen, einige planungsrelevante Themen unter dem Stichwort „Gemeinwohl“ zu beleuchten. Überlegungen zu einem neuen Bodenrecht oder einer Grundsteuerreform knüpfen dabei inhaltlich an die IzR 4/2018 an. Neben einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung zeigen konkrete Beispiele, wie Kooperationen für soziale Mehrwerte entstehen und wie sich freiwilliges Engagement vor Ort fördern lässt. Es geht um neue Teilhabemöglichkeiten, zum Beispiel durch digitale Instrumente, aber auch um eine (Stadt-)Gesellschaft, die in ihrem Alltag das Übermorgen nicht vergisst.

17,54 Euro kostete der Quadratmeter einer neu vermieteten Wohnung in München Mitte 2018 laut BBSR, und zwar nettokalt. Die Stadt an der Isar ist damit die teuerste Stadt in Deutschland. Aber auch in vielen anderen Städten wohnt es sich teuer: In Frankfurt am Main bezahlten Mieter durchschnittlich 13,52 Euro pro Quadratmeter, in Stuttgart 13,21 Euro und in Freiburg 12,05 Euro. Auch wenn das Extrembeispiele aus Groß- und Universitätsstädten sind: Auch in vielen Mittel- sowie Kleinstädten und sogar in einigen ländlichen Kreisen legten die Preise für neu vermietete Wohnungen in den vergangenen Jahren deutlich zu.

Um den hohen Mieten zu entkommen, wohnen viele Menschen – insbesondere die mit einer Familie – in einer anderen Gemeinde als sie arbeiten. 2017 pendelten deutschlandweit bereits 60 Prozent der deutschen Arbeitnehmer in eine andere Stadt. Auch die durchschnittliche Länge des einfachen Arbeitswegs ist gestiegen: von 14,6 Kilometer im Jahr 2000 auf 16,8 Kilometer im Jahr 2015.

Das Pendeln ist längst nicht die einzige Herausforderung, die sich aus teurem Wohnraum ergibt. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist eine der großen sozialpolitischen Fragen in Deutschland. Und das eigentlich seit Jahrzehnten, wenn nicht gar Jahrhunderten. In der Stadt und teilweise auch auf dem Land fehlt es an bezahlbarem Wohnraum. Aber was ist überhaupt bezahlbar? Dies ist eine der zentralen Fragen, mit der sich unsere Autorinnen und Autoren in diesem Heft beschäftigen.

Wie sich Wohnraum für Geringverdiener und Mittelschicht schaffen lässt, zeigt das Beispiel Münster. Grundstücke vergibt die Stadt nicht mehr nach dem Höchstgebot, sondern an den Investor, der die niedrigste Startmiete verspricht. Münster setzt damit an einem der in diesem Heft angesprochenen Grundprobleme an: Der Bodenpolitik. Teurer Boden generiert teure Mieten, Festpreise für ein Grundstück können das verhindern. Was lokale Bündnisse in Münster – und auch in Wolfsburg – außerdem für bezahlbaren Wohnraum tun, lesen Sie in diesem Heft.

Andere Beispiele aus der Praxis, etwa aus Potsdam, geben weitere Impulse. Sie verdeutlichen, wie Kommunen mit der Wohnungsnot umgehen, Lösungen erarbeiten und die Zukunft des Wohnens gestalten können. Einige Beiträge zeigen, was Deutschland vom Ausland lernen kann und wie sich die Situation von der in anderen Ländern unterscheidet. Braucht es mehr oder weniger Regulierung auf dem Wohnungsmarkt? Und welche Rolle spielt dabei das Wechselspiel von Politik, Verwaltung und Wirtschaft?

Die Großstädte wachsen stark. Auch viele ländliche Räume verzeichnen seit Jahren immer mehr Einwohner. Dünn besiedelte Landkreise schrumpfen hingegen weiter, gleichzeitig ist die Bevölkerung hier relativ alt. Eine schlechte Kombination: Je geringer die Siedlungsdichte, desto weiter ist es bis zum nächsten Hausarzt oder zum Supermarkt. Das macht es gerade für ältere Menschen auf dem Land schwer. Die demografische Entwicklung stellt Deutschland also vor unterschiedliche Herausforderungen. Es braucht – je nach Region – verschiedene Strategien, um die Bevölkerung mit Dienstleistungen und Gütern des täglichen Bedarfs zu versorgen. Doch wie lässt sich die Daseinsvorsorge sichern? Wie erhalten Menschen überall in Deutschland gleichwertigen Zugang zu sozialen und medizinischen Einrichtungen?

Hier kommt die häufig unterschätzte Raumordnung ins Spiel – das Beispiel Daseinsvorsorge veranschaulicht ihre Kompetenzen besonders gut. Die Raumordnung koordiniert und moderiert die vielfältigen und oft konkurrierenden Nutzungsansprüche an den Raum und seine Ressourcen. Für viele alltägliche Fragen, die Menschen überall im Land beschäftigen, stellt sie daher wichtige Weichen. Gibt es einen Supermarkt in meiner Nähe? Wie weit ist es bis zum nächsten Krankenhaus? Und bin ich ans Internet angeschlossen?

„Raumordner“ planen aber nicht nur Trassen für neue Straßen oder setzen den Rahmen für unterschiedliche Flächennutzungen; beispielsweise für den großflächigen Einzelhandel, Industrie, Gewerbe oder Windenergie. Sie beschäftigen sich auch mit Themen wie Hochwasservorsorge, Klimaanpassung und Rohstoffsicherung. Doch wie lassen sich die unbestritten großen Potenziale der Raumordnung zukünftig noch stärker nutzen?

Dieser Frage gehen unsere Autoren in diesem Heft nach. Sie zeichnen den Status quo und Zukunftspfade der häufig angestaubt daherkommenden Raumordnung nach. Beispiele aus ausgewählten Teilbereichen verdeutlichen, was möglich ist – aber auch, wo (noch) Herausforderungen warten. Die Zusammenarbeit von Bund, Ländern, Regionen und Fachplanungen steht ebenso im Fokus wie spezielle Strategien und Instrumente. Eins zeigen die Autoren in ihren Beiträgen – mal latent, mal sehr direkt – immer wieder auf: wie Raumordnung Zukunft gestalten kann, um dem Ziel der gleichwertigen Lebensverhältnisse von der Großstadt bis zur kleinen Landgemeinde näher zu kommen.

Deutschland ist ein Stadt-Kinder-Land. 90 Prozent aller Kinder leben bei uns in Städten – 60 Prozent allein in Groß- und Mittelstädten. Vor diesem Hintergrund ist das Prädikat der kinderfreundlichen oder kindgerechten Stadt ein nicht unbedeutender Standortfaktor für viele Städte und Gemeinden in Deutschland. Sichere Wege, gepflegte Spielplätze und ausreichende Betreuungsplätze sind Stichworte, die in der Diskussion um den Stellenwert von Kindern in unseren Städten fallen.

Bei einer kinderorientierten oder kindgerechten Stadtentwicklung geht es allerdings nicht nur um Infrastrukturen, Orte und Stadträume für Kinder. Vielmehr müssen Kinder aktiv in die Bewertung und Planung ihrer Lebensumwelt eingebunden werden: Sie sind die Experten in der Wahrnehmung, Aneignung, Bewertung und Gestaltung ihrer städtischen Umwelt. Und: Kindgerechte Planung heißt, mit menschlichem Maßstab zu planen.

Das Heft beleuchtet diesen Perspektivwechsel näher und blickt dabei auf die Kinder bis zum Ende der Grundschulzeit. Im Fokus stehen viele wichtige Fragen: Wo spielen Kinder in der Stadt und wie bewegen sie sich? Wie nehmen sie ihre Lebensumwelt wahr? Wie hat sich Kindheit in den letzten Jahrzehnten im städtischen Raum verändert? Wie werden Kinder in die Planungspraxis deutscher Städte eingebunden? Und wie sieht es im europäischen Vergleich aus?

Wissenschaftler arbeiten mit exakten Daten, komplexen Modellen und modernen Werkzeugen. Trotzdem prognostizieren sie mitunter Entwicklungen, die so nicht eintreten – vor allem, wenn sie weit in die Zukunft blicken. Trotzdem sind demografische Prognosen häufig wertvoll. 

Wenn Prognosen nicht eintreffen, liegt das oft an Ereignissen, die sich nicht einfach linear vorhersehen lassen. Ein Beispiel sind die hohen Flüchtlingszahlen zwischen 2014 und 2016, die zuvor kaum jemand auf dem Schirm haben konnte – die sich aber deutlich auf Bevölkerungszahlen, Wohnungs- oder Arbeitsmarkt auswirken. Auch andere überregionale Entwicklungen wie zum Beispiel die Wiedervereinigung, Finanzkrisen oder Naturkatastrophen können im Voraus nicht in Prognosen einfließen.

Warum Vorhersagen trotzdem stark nachgefragt sind, ist offensichtlich: Politisches und wirtschaftliches Handeln ist zukunftsbezogen. Staatliche Einrichtungen, öffentliche Haushalte und private Unternehmen wollen wissen, wie sich die Gesellschaft zukünftig entwickelt. Das gilt speziell auch für die Stadt- und Raumplanung. Und natürlich zeigen viele Prognosen unabhängig von den genauen Zahlen auch richtige und wichtige Tendenzen an.

Das Heft beschäftigt sich daher mit vielfältigen Fragen: Wer macht Prognosen auf welchen Ebenen? Wie ist welche Prognose zu lesen? Wer nutzt Prognosen und wofür? Und ganz wichtig: Was kann die Prognose und was kann sie nicht? Die Beiträge beschreiben den Charakter von Prognosen und diskutieren ihre Möglichkeiten und Grenzen. Fachleute erläutern, wie Prognosen richtig zu nutzen sind und was Praktiker von Prognosen fordern.

In der Regel sind viele verschiedene Akteure in Prozesse und Projekte der Stadtentwicklung eingebunden. Das liegt auch daran, dass sich das Beteiligungsverständnis in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt hat. Städte bieten mittlerweile vielfältige Verfahren an, über die sie mit den Bürgern in Dialog treten. Auch die Online-Partizipation hat sich – obwohl noch relativ jung – bereits deutlich entwickelt: Städte, Unternehmen und Bürger verbreiten Informationen über Websites, Videos oder Newsletter und tauschen Meinungen über Chats, Blogs und weitere dialogische Angebote aus.

Allerdings beteiligen Städte Bürger qualitativ sehr unterschiedlich. Das Heft beschäftigt sich daher mit der Frage, wo die Chancen der Online-Partizipation liegen – und welche Probleme noch zu meistern sind. Welche konkreten Faktoren beeinflussen die Teilhabe positiv wie negativ? Wer kommuniziert mit wem, worüber, warum und wie? Welche Rolle spielt Transparenz – und wie lässt sie sich herstellen? Analysen, Berichte und Interviews von und mit Wissenschaftlern, Praktikern und Mitarbeitern aus Städten und Gemeinden beschäftigen sich mit diesen und vielen weiteren Fragen.

Städte und Gemeinden sind von jedem Trend auf irgendeine Art und Weise betroffen. Kommunen müssen neben aktuellen Aufgaben daher auch die Zukunft im Blick haben. Nicht selten aber fehlen ihnen die Mittel, um angemessen auf prognostizierte Trends zu reagieren. Müssen und können sie das überhaupt immer? Wie gehen sie mit widersprüchlichen Trendmeldungen um? Und ab wann ist ein Trend ein Trend? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift „Informationen zur Raumentwicklung“ (IzR). 

Die Liste der gesellschaftlichen Entwicklungen, die Journalisten, Politiker oder Privatpersonen heutzutage oft leichtfertig als Trends oder gar als Megatrends bezeichnen, ist beinahe endlos. Was genau sie mit „Trend“ meinen, bleibt häufig offen. Klar ist: Manche Trends sind kurzlebig, andere hingegen langfristig und vielleicht so relevant, dass sie die Gesellschaft nachhaltig verändern. Globalisierung, Urbanisierung, Klimawandel, Digitalisierung, demografischer Wandel – das sind nur einige wenige von etlichen Schlagwörtern, die Medien, Politik und Öffentlichkeit in der Trend-Diskussion nennen.

Die Suche nach passenden Strategien für oder gegen den Trend beschäftigt auch Politik und Verwaltung der Stadt- und Regionalentwicklung. Bevor sich passende Strategien finden lassen, müssen ein Trend erst erkannt, seine Ursachen ergründet und die Folgen von (Nicht-)Handeln abgeschätzt werden. Das Heft trägt hierzu bei, indem es dem „Trend zum Trend“ auf den Zahn fühlt: Wie erkennen die Verantwortlichen auf den unterschiedlichen Handlungsebenen, welche Trends für sie Bedeutung haben und ob und wie sie reagieren können?

Um den Klimawandel zu bremsen, müssen wir Energie einsparen, effizienter leben und den CO2-Ausstoß senken. Große Einsparpotenziale bieten nach wie vor Gebäude. Wie sich der Bestand klimagerecht und energieeffizient weiterentwickeln lässt, zeigt das aktuelle Heft der Fachzeitschrift „Informationen zur Raumentwicklung“ (IzR). 

Ausgehend vom KfW-Programm „Energetische Stadtsanierung“ berichten die Autoren in diesem Heft von heterogenen Quartiersansätzen, die sie in Initiativen und Projekten wie TransStadt, Sandy oder EnEff:Stadt über sechs Jahre hinweg getestet haben. Im Fokus der Vorhaben stehen integrierte Quartierskonzepte, Instrumente zur energetischen Sanierung, Möglichkeiten zur Beteiligung von Eigentümern oder der intelligente Einsatz von innovativen Technologien. Im Fokus steht vor allem das Quartier.

Die Autoren zeigen, wie Akteure in Stadtvierteln Energie einsparen und erneuerbare Energien ausbauen können. Dabei verknüpfen sie Themen wie Stadtentwicklung, Wohnungsbau, Denkmalschutz und Energie. Sie blicken auf die Beziehungen der Akteure vor Ort und bewerten Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz von Vorhaben. Auch Kapazitäten, die Quartiere zur Umsetzung benötigen, stehen im Fokus.

Doch erreichen die Vorhaben auch die angestrebten Ziele? Wie lassen sich denkmalgeschützte Gebäude energieeffizient sanieren? Und auf welche Weise schaffen Kommunen die Wärmewende? Die Perspektiven, aus denen die Autoren auf das Thema „Energie im Quartier“ blicken, unterscheiden sich: Einige betrachten es aus förder- und finanzierungsspezifischem Blickwinkel, andere nähern sich eher technisch, wiederum andere sozial. Eins haben die Autoren in diesem Heft jedoch gemeinsam: Sie zeigen, wie Akteure den integrierten Quartiersansatz um energetische Versorgungskonzepte erweitern können – zugunsten einer Energiewende vor Ort.

Vier Tage, mehr als 30.000 Teilnehmer, 167 Staaten, zahlreiche Vorträge, Workshops und Ausstellungen: Habitat III, der im Herbst 2016 von den Vereinten Nationen durchgeführte Weltsiedlungsgipfel, war ein Großereignis – Ergebnis ist die New Urban Agenda. Doch wie geht’s weiter? Dieses Heft der vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) herausgegebenen Fachzeitschrift „Informationen zur Raumentwicklung“ (IzR) beantwortet diese Frage.

Wissenschaftler, Praktiker, Planer und Mitarbeiter aus Städten und Ministerien blicken in ihren Beiträgen auf die Agenda, die als globaler Fahrplan für Städte in den kommenden 20 Jahren gilt. Sie fordert viel: kompakte Siedlungen und angemessene Freiräume, einen sparsamen Umgang mit Ressourcen oder besser ausgebaute öffentliche Verkehrsmittel.

Die Autoren zeigen, wie Staaten und Städte die in der Agenda formulierten Ziele konkret umsetzen und messbar machen können. In Fallbeispielen stellen sie unterschiedliche Vorgehensweisen und Entwicklungsstände vor: Im Fokus stehen deutsche Städte wie Stuttgart oder Bonn sowie Staaten wie Brasilien, Indien, Iran, China, die Niederlande und die USA. Infografiken zur weltweiten Stadtentwicklung und Fotostrecken vom Weltsiedlungsgipfel in Quito komplettieren das Angebot.

Wie wichtig die diskutierten Themen weltweit sind, spiegelt sich auch darin wider, dass viele internationale Autoren am Heft mitgewirkt haben. Sie beschäftigen sich mit vielschichtigen Fragen: Welche Impulse gibt die New Urban Agenda? Wie können Städte international besser zusammenarbeiten? Lassen sich die unterschiedlichen Bedarfe der Städte an globalen Zielwerten festmachen? Wie sieht die städtische Mobilität zukünftig aus? Und was führt zu besseren Lebensbedingungen in Städten?

Wissenschaftler, Praktiker, Ehrenamtler und Akteure von deutschen Städten und Gemeinden präsentieren Forschungsergebnisse und erzählen von ihren Erfahrungen vor Ort. In Analysen, Berichten und Interviews beleuchten die Autoren historische Ursachen für Fremdenfeindlichkeit, erläutern das Prinzip des Königsteiner Schlüssels oder schildern, wie sie sich ehrenamtlich engagieren. Zahlen, Infografiken und Karten zeigen, wo und wie die Flüchtlinge wohnen, wie gut sie ausgebildet sind und welche Jobs sie haben.

Mit Bezug auf den Hefttitel „Flüchtlinge – zwischen Ankommen und Zusammenleben“ liegt die Herausforderung für Politik und Verwaltung vor allem in dem Wort „zwischen“. Die Menschen kommen in Deutschland an – und sind deshalb noch lange nicht angekommen. Sie leben in unseren Dörfern und Städten, aber deshalb noch lange nicht mit uns zusammen. Sie befinden sich in einem „Dazwischen“. Bund, Länder und Kommunen müssen diesen Weg der Flüchtlinge zwischen Ankommen und Zusammenleben organisieren. Sie bestimmen über Verteilungsschlüssel und Belegungsquoten, regeln Wohnsitzauflage und andere Verwaltungsakte. Ohne das Engagement vieler tausender freiwilliger Helfer ließe sich die große Herausforderung, die vielen Menschen zu integrieren, aber nicht stemmen.

Im Zentrum des IzR-Hefts stehen Fragen, die sowohl die Akteure von Bund, Ländern und Kommunen beschäftigen als auch die zahlreichen Helfer: Wie integrieren wir Flüchtlinge in die Gesellschaft, in Wohn- und Arbeitsmärkte, in Städten und auf dem Land? Wann werden aus Fremden Nachbarn? Und lösen die Neuankömmlinge tatsächlich unsere demografischen Probleme?

Jede städtische Entwicklung scheint in irgendeiner Weise smart zu sein. Oft sind große High-Tech-Unternehmen Initiatoren oder zumindest Partner dieser Entwicklungen. Im Weißen Haus wurde die Innovationsoffensive „Smart America Challenge“ angestoßen. Indien will 100 Smarte Städte bauen. Die EU stellt mit ihrem Horizon 2020-Call „SMART CITIES AND COMMUNITIES“ aktuell 100 Mio. Euro für entsprechende Lösungen zur Verfügung.

Aber was genau verstehen die Planungsdisziplinen unter diesem Schlagwort – außer, dass mit vielen Daten, Sensoren und Rechnern, mit integrierten Infrastrukturen und mit digital gestützter Kommunikation und Partizipation mehr Effizienz geschaffen, Ressourcen geschont und der Lebensstandard erhöht werden sollen? Auch deutsche Großstädte – München, Hamburg, Köln und Berlin – positionieren sich als Smart Cities.

Städte rüsten ihre technischen und digitalen Infrastrukturen auf (z. B. für die verbesserte Bereitstellung von Informationen und Entscheidungsgrundlagen), sie verknüpfen bisher getrennte Infrastrukturen wie zum Beispiel Straßenlaternen und Datennetze oder ihre Teilsysteme – etwa zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur.

Aber bedeutet digital automatisch „smart“, also intelligent? Und führt das direkt zu einem „besseren Leben“ – oder bleibt hier und da bei aller Selbst- und Stadtoptimierung das Spontane, Individuelle, das Gemeinschaftliche – eben das Menschliche und die Interaktion auf der Strecke? Vielleicht lässt sich die Richtung noch nicht abschließend bestimmen. Neue technologische Optionen bieten immer Chancen und Risiken.

Welche Aufgaben ergeben sich daraus für Kommunen, Stadtforschung und Wissenstransfer und mit welchen Strategien nehmen sich Städte diesem Thema an? Das können Sie in dieser IzR-Ausgabe erfahren.

„Wir brauchen grüne Städte? Was für ein Unsinn“, provozierte Dankwart Guratzsch in einer überregionalen Tageszeitung im März 2015. Stadt müsse Stadt bleiben, so der Architekturkritiker. Dafür sorgt inzwischen allein schon die Bevölkerungsentwicklung: Zwischen 2005 und 2014 wuchs die Bevölkerung in 49 der 77 deutschen Großstädte um rund 1,1 Mio. Personen. Die Folge sind steigende Siedlungsdichten, ein erhöhter Druck auf die Nutzung urbaner Flächen und damit auch neue Konflikte. Gleichzeitig äußern aber immer mehr Stadtbewohner verstärkt den Anspruch, in einem attraktiven grünen Umfeld zu leben und zu arbeiten. Parks und Promenaden sind beliebte Aufenthaltsorte in Städten, das Gärtnern in der Stadt (Urban Gardening) wird immer beliebter und attraktive Grünräume werden zu einem wichtigen Faktor bei der Standortentscheidung von Unternehmen.

Aber wie können Grünflächen in der Stadt zur Anpassung an den Klimawandel beitragen? Welche Rolle spielen Orte in der Stadt, an denen Natur sich selbst überlassen bleibt? Wer profitiert von der Wertsteigerung durch Grünflächen? Und wie lässt sich Stadtgrün nutzen, um Städte im Hinblick auf Umweltressourcen gerechter zu machen?

Das Heft „Grün in der Stadt“ greift diese und zahlreiche weitere, hochaktuellen Fragen auf. Es schildert Herausforderungen und Konfliktfelder, stellt zukunftsfähige Ansätze vor und nähert sich dem Thema Stadtgrün aus verschiedenen Perspektiven. Einige Beiträge beleuchten soziale und gesundheitliche Aspekte von Stadtgrün, andere fokussieren Aspekte einer neuen Gestaltung, Wertschätzung und Pflege. Sie beleuchten die Strategie der Doppelten Innenentwicklung oder widmen sich neuen Gartenstädten, ungeplanten Räumen und der Multifunktionalität von Stadtgrün.

Seit nunmehr zwanzig Jahren gibt es in Deutschland Metropolregionen. Diese Raumkategorie hat sich etabliert – nicht nur als Konzept in der Raumordnung, sondern auch auf vielfältige Art und Weise im Alltag der Menschen. Das macht auch eine Zahlenspielerei deutlich: In der Deutschen Nationalbibliothek sind unter dem Suchbegriff „Metropolregion“ über 1.000 Publikationen verschlagwortet. Bezogen auf die letzten zwanzig Jahre kam somit etwa jede Woche eine neue Publikation hinzu. Dies zeigt das hohe wissenschaftliche Interesse an dem Thema.

Zum Erfolg der Metropolregionen trägt bei, dass sie seit nunmehr 15 Jahren in einem Initiativkreis zusammengeschlossen sind. Das 15-jährige Bestehen des Initiativkreises der Europäischen Metropolregionen in Deutschland (IKM) ist auch Anlass für dieses Heft mit dem Titel „Metropolregionen – Kooperation und Wettbewerb in Deutschland und Europa“.

Wissenschaftler, Planer und Vertreter aus den Metropolregionen blicken auf aktuelle sowie zukünftige Entwicklungen und geben Antworten auf vielfältige Fragen: Wie läuft die Kooperation in und zwischen den einzelnen Metropolregionen? Wie lösen sie neue Herausforderungen wie zum Beispiel eine stärker abgestimmte Flächennutzungsplanung? Und wie lässt sich gewährleisten, dass möglichst alle Metropolregionen im starken Wettbewerb rund um Spitzencluster mithalten können?

Es ist nicht lange her, da verabschiedeten sich die Straßenbahnen aus dem Bild vieler Städte. Als modern galten der Bus oder die U-Bahn. Mittlerweile sind Straßenbahnen wieder „in“ – nicht als Mode, sondern aufgrund überzeugender Stärken für Stadtentwicklung und städtische Mobilität. Städte, die an der Straßenbahn festhielten, haben heute eine gute Ausgangslage, um eine nachhaltige Verkehrs- und Stadtentwicklung zu verfolgen. Dies gilt insbesondere für den Klimaschutz, die Energiewende sowie den kommunalen Umweltschutz.

Doch wie lassen sich der Ausbau und der Betrieb von Straßenbahnen finanzieren? Wie wirken Straßenbahnen wirtschaftlich und gesellschaftlich in einer Stadt? Welche unterschiedlichen Ziele und strategische Konzepte verfolgen Kommunen und Verkehrsbetriebe? Und was kann Deutschland von anderen Ländern lernen?

Diese und weitere Fragen behandelt das Themenheft „Straßenbahnen und Stadtentwicklung“ aus der Perspektive von Wissenschaft und Praxis – nicht ohne dabei einen Blick auf aktuelle und zukünftige Entwicklungen zu werfen.

Suburbanisierung – Ein Auslaufmodell? In stagnierenden Großstadtregionen bleiben erste Baugebiete unbebaut, weil die Nachfrage fehlt. In schrumpfenden Großstadtregionen gehen die Wanderungsverluste der Kernstädte an das Umland schon länger zurück. Wo suburbane Wohnquartiere in den 1960er-, 1970er- oder 1990er-Jahren aus einem Guss entwickelt wurden, zeichnet sich heute eine homogene Alterung der Bevölkerung ab. Wenn zwischenzeitlich Versorgungs-, Freizeit- oder Dienstleistungen nachgezogen sind, bestehen allerdings teils sogar in schrumpfenden Regionen Chancen für den Generationswechsel.

Wie ist es heute um Suburbia bestellt? Wie sehen unterschiedliche Entwicklungspfade aus und wie haben sich die Bevölkerungsstrukturen verändert? Wie emanzipiert ist der suburbane Raum heute und welche Qualitäten hat er, die die Kernstadt nicht bietet, die aber gerade deswegen die Funktionalität der Stadt ergänzen können?

Das sind Fragen, die in dem Themenheft „Im Schatten der Reurbanisierung? Suburbias Zukünfte“ aus verschiedenen Forschungszusammenhängen heraus aufgegriffen werden.

Rezensionen

„… das Heft [bietet] einen Überblick über die Diskussion und die empirischen Befunde, die notwendig sind, um zu einem differenzierten Verständnis von Reurbanisierung zu kommen und um Suburbanisierung in seiner neuen qualitativen Ausprägung zu verstehen.“

Prof. Dr. Detlef Baum, > socialnet, 09.02.2017

Immer mehr Menschen zieht es in die Städte, während der ländliche Raum kontinuierlich Bevölkerung verliert. Neuerdings ist auch in den Medien immer wieder die Rede von der Landflucht. Viele Studien belegen diese Entwicklung, wobei die Ergebnisse oft plakativ auf „Schwarmstädte“ und „siechende Dörfer“ verkürzt werden. Die differenzierte Wirklichkeit zeigt allerdings, dass einige ländliche Regionen den demografischen Wandel besonders stark spüren, während andere ländliche Regionen an Bevölkerung gewinnen. Viele Großstädte und größere Mittelstädte boomen, aber andere sind ebenfalls von Abwanderung betroffen. Es kommt auf den regionalen Kontext, die Wirtschaftsstruktur und oft auch auf die Nachbarschaft an, sprich auf die Nähe zu Zentren oder Agglomerationen.

In diesem Heft soll daher das Thema Landflucht sachlich entlang der Fakten und Statistiken und des wissenschaftlichen Diskurses besprochen werden.

Städtebauförderung stößt private Investitionen an. Diese Aussage steht wohl außer Frage, aber wie hoch sind die Effekte wirklich? Wie wäre die Entwicklung ohne die öffentliche Förderung verlaufen – und profitieren überhaupt die am stärksten benachteiligten Städte oder Quartiere? Dies sind wichtige Fragen auch in Hinblick der Weiterentwicklung der Programmstrategie.

Um diese Fragen zu beantworten, ist die Evaluierung der Städtebauförderung unerlässlich. Nur so lassen sich Antworten auf das Wie und Warum finden sowie Wirkungen und Störfaktoren erfassen, damit die Effekte auch optimalen Nutzen erbringen können.

Doch mit welchen Methoden lässt sich analysieren, welche Wirkungen eindeutig der Intervention zuzuschreiben sind und wie genau soll das geschehen?

Nach intensiver und nicht konfliktfreier Debatte haben sich Bund, Länder und Wissenschaft 2010 auf ein programmübergreifendes Evaluierungskonzept von Bund und Ländern verständigt, das seither sukzessive umgesetzt wird.

Das vorliegende Heft bringt aktuelle Themen der Evaluationsforschung mit ersten Erfahrungen aus der Umsetzung des neuen Evaluationskonzepts zusammen und widmet sich folgenden Fragen:

  • Welche quantitativen und qualitativen methodischen Erfahrungen gibt es bisher mit der Umsetzung des Evaluationskonzeptes für die Städtebauförderung?
  • Was sind die zentralen Evaluationsergebnisse und wer nutzt sie eigentlich?
  • Auf welche Fragen gibt es (noch) keine Antwort?
  • Wie gehen Evaluatoren mit den Nutzenerwartungen der Stakeholder und der Auftraggeber um und wie werden unerwünschte Ergebnisse kommuniziert?
  • Wie werden die Evaluationen der Städtebauförderung dem Anspruch von Städtebauförderungsprogrammen als lernende Programme und damit ihrer Weiterentwicklung gerecht?

Seit der Atomkatastrophe in Japan im Jahr 2011 forcieren Bund und Länder den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien. Eindrücklich dokumentierten dies die ehrgeizigen Ziele der Länder, die nach Fukushima zur Neubestimmung der energiepolitischen Leitlinien formuliert wurden. Energie- und Klimaschutzkonzepte, Landesentwicklungspläne, Koalitionsverträge und Regierungserklärungen spiegeln die ambitionierten Ziele wider. Dies gilt insbesondere für den Ausbau der Windenergienutzung. Einzelne Länder haben sogar bestimmt, wie viel Prozent ihrer Landesfläche bis 2020 für den Ausbau der Windkraftnutzung planerisch zu sichern ist (Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein).

Aufgrund von Bürgerprotesten halten aber nicht alle Landesregierungen an ihren Ausbauplänen fest. Besonders drastisch hat die Landesregierung von Bayern mit einer neuen Abstandsregel reagiert. Der zukünftige verpflichtende Abstandswert soll dort der zehnfachen Höhe der geplanten Anlagen entsprechen (10 H-Regelung). Potenzialabschätzungen haben ergeben, dass bei Durchsetzung der 10 H-Regelung kein Flächenpotenzial für den ausreichenden Neubau von Anlagen in Bayern mehr verbleibt.

Die Länder reagieren also auf die Herausforderungen der Energiewende sehr unterschiedlich. Die kontroverse planerische Herangehensweise an die Herausforderungen der Energiewende ist Thema dieser IzR-Ausgabe.

Was eint Deutschland? Oder: Wie einig ist Deutschland? Und: Wie nehmen Menschen heute die geeinte Republik wahr? Welches gegenseitige Lernen hat stattgefunden? Wo ist Differenz ernst zu nehmen und wo sollten vereinfachende Zuschreibungen ad acta gelegt werden?

Diesen Fragen geht das IzR-Heft auf den Grund. Bewusst veröffentlichen wir dieses Heft mit Abstand zu den Jubiläumsfeiern des vergangenen Jahres, die vor allem den Glücksmoment der gelungenen friedlichen Revolution in Erinnerung holten. In diesem Jahr erinnern wir an den Einigungsvertrag, der vor 25 Jahren die Weichen für eine gemeinsame Zukunft des Landes stellte. Dieses Jubiläum ist bei aller Bedeutung für das vereinte Deutschland und unsere Gesellschaft nüchterner und von weniger bunten Bildern begleitet. Vor diesem Hintergrund begeben wir uns mit unseren Autoren verschiedener Disziplinen auf die Spurensuche – zurück in die Zukunft. Dabei geht es nicht nur darum, wie sich unser Land und unsere Gesellschaft seit 1990 verändert hat, ob „zusammengewachsen ist was zusammengehört“, wo die Landschaften blühen und was vielleicht auch auf der Strecke blieb.

Auch nach 25 Jahren gibt es noch deutliche Unterschiede im West- und Ostteil der heutigen Republik. Das gilt für Bevölkerungsentwicklung und Wanderungssalden, Kinderbetreuung und Kinderarmut, aktuelle Bildungsabschlüsse und Altersarmut oder für Arbeitslosigkeit/Unterbeschäftigung und Verdienste. Sind aber alle heute zu konstatierenden Ost-West-Unterschiede ausschließliche Folge von gut 40 Jahren Teilung des Landes? Welchen Einfluss haben die beiden deutschen Entwicklungswege mit ihren divergierenden Moderne-Vorstellungen und ihrem zugehörigen Menschenbild heute noch? Oder waren die deutschen Länder und Regionen nicht auch schon zuvor sehr unterschiedlich geprägt, sodass sich heute verschiedenste regionale Besonderheiten und historische Erfahrungen überlagern, von denen Ost-West nur eine Ebene ist?

Die Frage nach der Zukunft der Stadt ist gleichermaßen altbekannt wie brennend aktuell. Der vor einiger Zeit vielerorts ausgerufenen „Renaissance der Städte“ folgt sie nun auf dem Fuß. Erneut darf man derzeit einen ausgesprochenen Hype um dieses Thema konstatieren: Entsprechende Konferenzen reihen sich fast im Monatsrhythmus aneinander. Dabei scheint es freilich eine offene Frage zu sein, ob tatsächlich ein systematisches Nachdenken über die „Stadt von Übermorgen“ existiert – und eine Diskussion über maßgebliche Parameter auf möglichen Entwicklungspfaden in unterschiedliche Zukünfte.

Bislang, so scheint es, basierten Prognosen auf der Erwartung, dass das, was vorstellbar war, auch machbar sei; und entsprechend wurden Technologiemöglichkeiten als Zukunftswirklichkeiten beschrieben. Gewiss aber lassen sich aus möglichen und wünschbaren Zukünften Handlungsoptionen ableiten und Strategien aufzeigen. Wenn wir in Zukunft so leben wollen – welche Wege müssen wir dann heute einschlagen? Wie lauten die wahrscheinlichen Entwicklungsperspektiven? Was sind die wesentlichen Faktoren und Treiber, die die Stadt von Übermorgen beeinflussen werden? Wie mag sie strukturiert sein, wie kann sie aussehen? Umgekehrt wäre jedoch auch danach zu fragen, was die heutigen Konsequenzen der zukünftigen Entwicklungen sind. Was können und was müssen wir unternehmen, um eine nachhaltige Stadtentwicklung zu initiieren? Kann aus sektoralen, und wie auch immer abgesicherten Zukunftserwartungen ein urbanes Gesamtbild entstehen? Oder muss „Die Stadt von Übermorgen“ ein Patchwork wohlfeiler Vermutungen bleiben?

Das Heft liefert keine abgeschlossenen Antworten, wohl aber eine breite Sicht auf die Dinge; und nicht von Ungefähr bildet die neuerliche Reflektion der Vergangenheit dafür ein wichtiges Fundament.

Eine Innovation, ein neues Produkt, eine veritable Erfindung kommt nicht „einfach so“ in die Welt. Das Hoffen auf „König Zufall“ wird nicht reichen, wenn man anspruchsvolle Erwartungen auf etwas Neues, zumindest substantiell Verändertes hegt. Erneuerung ist ohne einen Abschied von Bestehendem nicht zu haben. Innovation bedeutet dabei immer Zweierlei: Zum einen das Erfinden. Zum anderen die Umsetzung und Implementierung der neuen Idee. Denn nur eine Erfindung, die sich in der Gesellschaft auch durchsetzt, wird letztlich als Innovation anerkannt.

Lange ist man davon ausgegangen, dass die Theorie stets vor der Praxis kommt. Erforschen, durchstrukturieren, notieren – dann umsetzen. Heute setzt sich die Auffassung durch, dass sich neues Wissen und neue Organisationsstrukturen oft wechselwirksam begünstigen, dass Theorie und Praxis im Tandem wirken. Das ist auch der Ansatz, der in diesem Themenheft der IzR verfolgt wird.

In diesem Heft geht es um die erfolgreich gemeisterte Neuerung. Anhand der vier Themenfelder

  1. Regionalentwicklung – Reflexive Regionalpolitik
  2. Städtebau – Konzeption neuer Stadtteile
  3. Stadtumbau – Raumpioniere und Zwischennutzungen
  4. Quartiersentwicklung – Quartiersmanagement und integrierte Ansätze

sind hier die Entstehung, Durchsetzung und Ausbreitung von Innovationen in der räumlichen Planung nachzuvollziehen.

Wenn man mit Hilfe der Untersuchungen, Fallstudien und Expertisen präziser angeben kann, welche begünstigende oder behindernde Faktoren sozialer Innovationen in der Raumplanung sind, dann kann Politik und Planung diese vielleicht in Zukunft auch besser und zielgenauer fördern

Wir leben in einer hochmobilen Gesellschaft, in der fast jeder fast jeden Tag unterwegs ist. Mobilität orientiert sich am Menschen, seinen Bedürfnissen und Aktivitäten und ist nicht gleichzusetzen mit Verkehr, bei dem es ausschließlich um die Ortsveränderung geht. Doch wie sind wir eigentlich heute unterwegs, was genau hat sich geändert und vor allem: wie wird es in Zukunft sein?

Jungen Menschen geht es nicht mehr um den Status, um den Besitz des neuesten Modells von Golf und Co. Ältere Personen hingegen, die Generation die mit dem Pkw aufgewachsen ist, bleibt immer länger auf vier Rädern mobil. Das Mobilitätsverhalten der Deutschen hat sich also verändert, und wird es weiterhin. Doch in welche Richtung geht die Entwicklung? Welche Konzepte sind sinnvoll und welche eher weniger?

Urbane Mobilität wird immer facettenreicher und einfacher, doch wie steht es um den ländlichen Raum? Welche Konzepte sind hier, besonders vor dem Hintergrund des demographischen Wandels sinnvoll? Was bewegt Menschen dazu tagtäglich 600 Kilometer und mehr für den Weg zur Arbeit zurückzulegen? Was geschieht auf europäischer Ebene, um Mobilität ökologischer und effizienter zu gestalten und welche Fragen beschäftigen die Mobilitätspolitik von übermorgen?

Diese und weitere Fragen werden in diesem IzR-Heft thematisiert. Insgesamt geht es um aktuelle Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis und deren Bedeutung für künftige planerische Schritte, um Mobilität nutzungsorientiert offerieren zu können.

Die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse ist ein zentrales Thema der Raumordnung - aber das hergebrachte Verständnis erfordert eine Anpassung. Nicht nur der demografische Wandel oder die kommunale Finanzlage erfordern dies, sondern auch die Arbeit der Föderalismuskommission und die Ziele der Territorialen Agenda 2020 müssen stärker in die Debatte einbezogen werden. Daraus ergeben sich einige Fragen: Wie ist der grundgesetzliche Auftrag überhaupt zu verstehen? Ist das Postulat noch zeitgemäß? Wäre die territoriale Kohäsion als Leitgedanke nicht passender? Trägt das System der Zentralen Orte überhaupt noch, um gleichwertige Lebensverhältnisse zu gewährleisten? Und wie lässt sich Gleichwertigkeit schließlich messen? Diese Aspekte kommen immer wieder in der gegenwärtigen Diskussion auf, und das Heft trägt dazu bei, Antworten darauf zu finden.
Deutschland ist nach den USA das beliebteste Einwanderungsland. Das Thema Zuwanderung wird in Deutschland seit Ende 2013 besonders kontrovers diskutiert. Hintergrund ist die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit für die EU-Staaten Rumänien und Bulgarien. Seit dem 1. Januar 2014 können Zuwanderer aus diesen Ländern in Deutschland auch ohne berufsqualifizierten Abschluss uneingeschränkt arbeiten. Bereits 2011 hatte Polen die volle Freizügigkeit erhalten. Auch damals bestanden große Vorbehalte hinsichtlich großer Zuwanderungszahlen, Einwanderungswellen in die Sozialsysteme und über die Gefährdung des sozialen Friedens, die sich im Nachhinein als unbegründet herausgestellt haben. Das Argument des angeblichen „Sozialtourismus“ im Kontext von Zuwanderung wurde in aktuellen Studien widerlegt. Die Steuern und Sozialabgaben, die die Zuwanderer leisten, übersteigen die Summe der Transferleistungen. Insofern werden die deutschen Sozialsysteme sogar entlastet. Zudem kann der Fachkräftemangel abgemildert werden.

Dieses IzR-Heft beschäftigt sich mit unterschiedlichen Facetten der Zuwanderung und fragt auch danach, wie Deutschland seiner Verantwortung für die Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen für Zuwanderer besser nachkommen kann.

Mit dem Auslaufen des Solidarpaktes im Jahr 2019 und dem gleichzeitigen Einsetzen der verfassungsrechtlich verankerten Schuldenbremse werden einige Bundesländer das Limit ihrer Leistungsfähigkeit erreichen. Es könnte durchaus dazu kommen, dass einige Länder keine hinreichende finanzielle Eigenbasis mehr haben. Ohnehin scheint die Solidarität unter den Ländern an Grenzen zu stoßen, wie die Klagen von Bayern und Hessen zum Länderfinanzausgleich belegen.

Die Autoren nehmen Stellung zu den zentralen Fragen:

  • Sollen Aufgaben für das ganze Bundesgebiet einheitlich erfüllt werden oder sollen Unterschiede zwischen Regionen zugelassen oder gar gefördert werden?
  • Wie kann der spezifische deutsche Föderalismus gestützt und weiter entwickelt werden und zwar so, dass er nicht nur noch die administrative Wirklichkeit eines zunehmenden Zentralismus ist?
  • Sollen Aufgaben durch zentrale Steuerung, durch dezentralen Wettbewerb, durch unterschiedliche Varianten vertikaler Koordination oder durch Länderzusammenarbeit erledigt werden?

Die Beiträge dieses Heftes berücksichtigen die komplizierten Zusammenhänge und Wechselwirkungen. Sie wollen, zusammengenommen, verhindern, dass die Frage der Neugliederung zu einer Föderalismusideologie wird, von der sich die einen die Lösung aller Föderalismusprobleme erhoffen, während die anderen sie als unmöglich oder undemokratisch, weil ahistorisch und kaum vermittelbar, abtun.

Angesichts der angespannten Lage auf den städtischen Wohnungsmärkten und verstärkter Investitionstätigkeiten in vielen Großstädten werden die Rolle sowie die Auswirkungen von Aufwertungsprozessen wieder verstärkt diskutiert. Strukturelle und qualitative Aufwertungen sind fester Bestandteil von Stadtentwicklung, wobei sich zwischen Erhalt und Aufwertung ein breites Spektrum auffächert, was auch Gentrifizierungsprozesse mit einbezieht. Die Veränderungen in den Quartieren sind dabei Ausdruck und Resultat von individuellen Entscheidungen, sozialen Entwicklungen, wirtschaftlichem Handeln und politischen Beschlüssen. Dies macht die Komplexität des Themas aus und erfordert eine genauere Befassung aus verschiedenen Perspektiven.

Die aktuelle Ausgabe der IzR widmet sich auch der immobilienwirtschaftlichen Dimension von Gentrifizierung. Die öffentliche Debatte klammert diesen Bereich häufig aus. Das Themenheft liefert somit neue Perspektiven für die Diskussion. Zudem wird auch dem sozialräumlichen Thema der Verdrängung durch steigende Mieten und Zuzug ökonomisch stärkerer Haushalte Platz eingeräumt.

Auf dem diesjährigen Weltverkehrsforum der OECD in Leipzig wurden unter dem Tagungsthema „Verkehr für eine Welt im Wandel: Entwicklungen verstehen - Lösungen gestalten“ die Auswirkungen globaler Megatrends auf die Zukunft der Mobilität untersucht. Neue Technologien, demografischer Wandel, veränderte Lebensstile, Klimawandel und die Verschiebung der regionalen Gewichte in der Weltwirtschaft sind die Megatrends, die zukünftig den Verkehr prägen werden.

Um sich den zukünftigen Herausforderungen durch die Megatrends zu stellen, ist es wichtig, die räumliche Organisation des Güterverkehrs zu entschlüsseln. Die räumliche Mobilität von Gütern ist ein immer wichtiger werdendes Kriterium im globalen Wettbewerb. Unter räumlicher bzw. territorialer Mobilität wird die Beweglichkeit von Gütern im geographischen Raum verstanden. Der Güterverkehr bildet die realisierte Mobilität ab. Räumlich betrachtet ergeben sich aus der Vergangenheit, aber auch aus der Gegenwart eine Vielzahl von Gesetzmäßigkeiten, die es aufzudecken gilt.

Es gibt im Wesentlichen zwei große Einflussbereiche auf die räumliche Organisation des Güterverkehrs: einerseits determiniert die räumliche Verkehrsnachfrage die unterschiedlich hohe Bedeutung des Güterverkehrs für bestimmte Regionen, andererseits fördert oder beschränkt das Verkehrsangebot bzw. die Verkehrsinfrastruktur den Transport von Gütern.

In den meisten Volkswirtschaften wird das überörtliche Verkehrsangebot durch staatliche Einrichtungen zentral organisiert. Es stellt sich hier jedoch die Frage, wie viel an Verkehrsinfrastruktur wird benötigt und in welcher Qualität? Bestandteile der Verkehrsinfrastruktur sind u.a. Verkehrswege und Verkehrsstationen. Verkehrsstationen wie beispielswiese Flughäfen, Häfen und Güterverkehrszentren ermöglichen den Zugang zum Güterverkehr. Für die überörtliche Verkehrsplanung in Deutschland ist der Bund zuständig. In seinen Kompetenzbereich fallen alle Bundesverkehrswege. Hierzu zählen neben den Autobahnen und Bundesfernstraßen auch die Bundeswasserstraßen sowie das Schienennetz. Um den Bedarf an Neu- und Ausbaumaßnahmen zu identifizieren, ist es wichtig, die räumliche Organisation des Güterverkehrs zu kennen und bewerten zu können. Das Themenheft wirft einen Blick auf die verschiedenen Perspektiven, Techniken und Ansätze in der aktuellen Diskussion.

Über lange Zeit war die Fachdiskussion über Informalität in der Stadtentwicklung auf Entwicklungsländer und Krisenregionen bezogen und mit fehlenden formellen Regelungsstrukturen und notdürftigen Infrastrukturen, nicht selten mit Illegalität assoziiert. Dies ist jedoch eine Verkürzung, die das Naheliegende ausblendet: die Bedeutung des Informellen auch in den postindustriellen Ländern. Denn in europäischen und nordamerikanischen Städten werden immer öfter konventionelle Top-Down-Planungsansätze mit ihren tradierten Akteurskonstellationen hinterfragt.

Aktuelle Konzeptionen urbaner Governance sehen die Produktion von Räumen nicht länger von den Planungen der Kommune ausgehend. Demnach entwickeln sich die Räume als Konglomerat von in weiten Teilen informellen Prozessen durch Eigeninitiative von unternehmerischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren. Aus diesem Grund soll das Informelle im Rahmen dieses Hefts neu betrachtet werden: als allgegenwärtiger Bestandteil städtischen Lebens – und von Stadtentwicklungspolitik.

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Die Innenstadt und der Einzelhandel sind eng miteinander verbunden. Städte sind in der Historie häufig an wichtigen Handelsrouten oder Warenumschlagplätzen entstanden. Und auch heute noch hat der Einzelhandel für die Innenstadt eine Leitfunktion: Es geht im Einzelhandel zum einen um den Warenaustausch und die Versorgung mit Gütern. Daran hängen konkrete wirtschaftliche Fakten wie Arbeitsplätze, Wertschöpfung, Gewerbesteuern. Einkaufen hat aber auch viel mit Interaktion und Kommunikation zu tun und trägt zur Belebung der Innenstädte, deren Aufwertung und ihrem Image bei. Es spielt damit beispielsweise auch eine wichtige Rolle für den Städtetourismus. Gleichzeitig manifestiert sich der Einzelhandel mit seinen unterschiedlichen Formaten und Trendsetzungen baulich in unseren Städten - bisher zumindest - und prägt damit das Stadtbild mit.

Insbesondere unternehmerische Entscheidungen und technologische Entwicklungen bringen Veränderungen in den Strukturen, Abläufen und Formaten des Einzelhandels mit sich. Beispielhaft seien die zunehmende Anzahl an Einkaufszentren in den Innenstädten oder der seit Jahren wachsende Online-Handel genannt, der von vielen stationären Einzelhändlern als konkrete Bedrohung erlebt wird. Wie greifen verschiedene Entwicklungen ineinander und wie äußern sie sich vor Ort - stadtstrukturell und stadträumlich? Wie und mit welchen Strategien können diese gesteuert werden? Welche Interessen haben Städte, Einzelhändler, Entwickler und die Öffentlichkeit, und wie kommen diese zusammen? Und welche Entwicklungsmöglichkeiten könnte es für die Innenstädte angesichts der Veränderungen im Einzelhandel geben? Das Themenheft wirft einen Blick auf verschiedene Aspekte der aktuellen Diskussion über das Verhältnis von Innenstadt und Einzelhandel.

Raumbezogene Daten werden in der föderal verfassten Bundesrepublik auf allen administrativen Ebenen erzeugt, gesammelt und in Datenbanken zusammengestellt. Auf den Ebenen des Bundes und der Länder sind wir seit Jahren daran gewöhnt, dass regionalstatistische Sammlungen flächendeckend in harmonisierter Aufmachung vorliegen. Für die kommunale Ebene ist das nicht so. Gleichwohl besteht für die Bearbeitung zahlreicher Fragestellungen der vergleichenden Raum- und Stadtbeobachtung ein großes Interesse daran, sozialräumliche Daten und Indikatoren nicht nur gesamtstädtisch zu kennen.

In diesem Heft werden Reflexionen und Analysen kleinräumiger Stadtbeobachtung auf Basis untergemeindlicher Daten vorgestellt. Dabei geht es um die Präsentation der vorhandenen Datensätze, die Schwierigkeiten ihrer Erstellung und Bearbeitung – vor allem aber um die Chancen, die sie für eine Stadtbeobachtung bieten, die nicht an den administrativen Grenzen der bevölkerungsstarken Kommunen ihre Aussagekraft verliert. Dies ist für das Nachvollziehen zahlreicher räumlicher Prozesse bedeutsam, da Deutschland nicht nur eine differenzierte polyzentrische Städtestruktur aufweist, sondern auch ein großer Teil der Bevölkerung in diesen Städten lebt: Allein die Großstädte (Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern) beheimaten laut Zensus 2011 rund 31 % der Bevölkerung.

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Migration und Stadt – die Betonung liegt hier meistens auf Migration, weniger auf Stadt. Migration ist ein klassisches Stadtthema und wird dennoch wenig aus ihrem räumlichen Zusammenhang betrachtet. Im Mittelpunkt der Debatten stehen überwiegend sektorale Integrationsprobleme: in den Arbeitsmarkt, in die Sozialsysteme, in das Bildungssystem etc. Doch die Formen der Neugestaltung der Vielfalt geschehen nicht in mythischen Integrationskonzepten, sondern vor allem in den Niederungen des Alltäglichen.

Migranten sind schon längst zu Akteuren der Stadtentwicklung geworden. Aber wir wissen heute immer noch sehr wenig über die Wechselwirkung, in der sich Migration - mit all ihren Erscheinungsformen - und Stadt(-entwicklung) befinden. Stadtgesellschaft spiegelt Weltgesellschaft auf kleinstem Raum – doch wie spiegeln dies Stadtplanung und Architektur? Wer bringt jenseits vorhandener Strukturen neue Ideen und Interessen in die Stadt ein und wie entsteht aus Widersprüchen eine neuartige Identität? Wann ist Migration ein Thema der Stadtentwicklung? Verstehen sich die Planer als aktive Mitgestalter des Zusammenlebens oder nur als Mediatoren und Moderatoren von Prozessen? Ziel des Heftes ist es, einen Querschnitt von Stadt und Stadtgesellschaft zu ziehen sowie soziale, räumliche und bauliche Qualitäten mit einem integrierenden Ansatz zu betrachten. Migration wird in diesem Sinne von den Chancen und Möglichkeiten, die sich beim Blick auf Stadträume eröffnen, begriffen. Die folgenden Aufsätze haben nicht den Anspruch, eine verbindliche Antwort auf viele Fragen zu formulieren. Vielmehr verstehen sie sich als kritische, thesenhafte Diskussionsbeiträge auf dem Weg zur Beantwortung der Frage: Wie kann und soll die vielfältige Stadt der Zukunft aussehen?

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Nicht nur, dass innerhalb von elf Jahren nun schon das zweite „Jahrhundert-Hochwasser“ in Deutschland zu verzeichnen war. Die Krisen scheinen generell zuzunehmen. Klimakatastrophen häufen sich weltweit, die Währung und der Finanzsektor im gesamten Euro-Raum sind in akute Bedrängnis geraten. In diesem Zusammenhang ist jüngst der Begriff „Resilienz“ bedeutsam geworden. Im weiteren Sinne gemeint ist damit so viel wie Unverwüstlichkeit, Robustheit und Widerstandsfähigkeit, aber auch Selbstregulationsfähigkeit.

Mit diesem Themenheft soll „Resilienz“ auf ihre Anwendbarkeit im Bereich der Raum- und Stadtentwicklung, in Fragen des Städtebaus und des Quartiers diskursiv abgeschätzt werden. Bietet der Begriff ein neues Leitbild? Oder stellt er lediglich ein modisches Apercu dar, eine rhetorische Leerformel? Die folgenden Aufsätze haben nicht den Anspruch, eine verbindliche Antwort darauf zu formulieren. Vielmehr verstehen sie sich - im Sinne einer Suchbewegung - als kritische Diskussionsbeiträge.

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Lärm ist vor allem in Städten und Ballungsräumen ein großes Umwelt- und Gesundheitsproblem. Städtische und verkehrliche Planungen müssen Maßnahmen zur Vorbeugung und zum Schutz gegen Lärm entwickeln und umsetzen. In der Praxis ist die Lärmminderung vielfach jedoch noch kein leitender Planungsgedanke.

Um Lärm effektiv zu mindern, müssen öffentliche Hand und Bevölkerung eng und ganzheitlich zusammenarbeiten. Eine integrierte Stadt-, Verkehrs- und Umweltplanung muss in diesem Zusammenhang die Aspekte Luftreinhalteplanung, Lärmminderungsplanung, Klimaschutz und ggf. Stadtumbau umfassen. Insgesamt sind ambitionierte Lärmminderungskonzepte dringend notwendig, denn weniger Lärm bedeutet insbesondere Gesundheitsschutz, mehr Lebensqualität, geringere Kosten, also zahlreiche ökonomische, ökologische und soziale Synergieeffekte.

Das vorliegende Heft stellt die Lärmsituation in Deutschland dar, beschreibt die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Gesundheitsfolgen. Es werden zudem Lösungsmöglichkeiten und Denkanstöße für politische Entscheidungsträger und Fachplaner in Verwaltung und Privatwirtschaft gegeben, aber auch die Zwangspunkte des politischen Kontextes sowie anderer Fachplanungen verdeutlicht.

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Deutschland wird weniger, älter und bunter: Schrumpfung und Alterung sind zentrale Begriffe der Zukunft. Mit einem längeren Leben werden sich die Biografien und die Lebensstile der Menschen ändern. Der letzte Lebensabschnitt wird länger und die Menschen nutzen die gewonnenen Jahre sehr vielfältig. Alt ist nicht gleich alt. Alter ist nicht mit Gebrechlichkeit oder Pflegebedürftigkeit gleichzusetzen. Die meisten Menschen erreichen heute das „Alter“ bei guter Gesundheit. Jeder möchte sein Leben unabhängig vom biologischen Alter aktiv und selbstbestimmt gestalten. Die Alterung der Gesellschaft erfordert und bietet gleichermaßen Potenziale für bürgerschaftliches Engagement und gegenseitige Hilfe.

Die Vielfalt des Themas „Wohnen im Alter“ drückt sich in dem vorliegenden IzR-Heft aus, in dem das Thema aus verschiedenen Blickrichtungen wissenschaftlich beleuchtet wird. Wie wohnen ältere Menschen, welche Wohnformen werden zukünftig an Bedeutung gewinnen, was benötigen ältere Menschen für ein selbstbestimmtes Leben? Neben baulichen Anforderungen zur Herstellung von Barrierefreiheit und Altersgerechtigkeit vor allem im Wohnungsbestand wird auch die Sensibilisierung von Fachleuten und Bürgern in den Blick genommen. Hierzu zählen neben einer Bestandsaufnahme auch die Perspektiven für das Wohnen älterer Menschen bis hin zur Versorgung von Pflegebedürftigen. Dabei wird zum einen der Bedarf der älteren Haushalte auf der Nachfrager- und Anbieterseite vorgestellt. Zum anderen werden Aufgaben und Strategien von Kommunen betrachtet und lokale Handlungsansätze aufgezeigt.

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Jede Entscheidung hat Wirkungen, nicht nur für den beabsichtigten Zweck, sondern auch auf andere Bereiche. Die vielfältigen Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Lebensbereichen werden sowohl von Entscheidungsträgern als auch von Bürgerinnen und Bürgern als komplex und mit zunehmender Ohnmacht wahrgenommen.

Kann systemisches Denken helfen, die Komplexität besser zu durchdringen und damit die Folgen von Entscheidungen sichtbar und absehbar zu machen? In diesem IzR-Heft werden Ansätze systemischer Regionalentwicklung in Theorie und Praxis besprochen. Die Übertragbarkeit der Modelle aus anderen Disziplinen auf die Regionalforschung - auch für die Laufende Raumbeobachtung des BBSR - bildet dabei eine zentrale Frage.

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Städtische Großprojekte, ob in Form temporärer Veranstaltungen oder städtebaulicher Großvorhaben, geben der Stadtentwicklung im Idealfall einen neuen Anstoß und wirken sowohl in die Zukunft wie in die Ferne. Erfüllen sie aber immer die in sie gesetzten Erwartungen oder bergen sie Risiken? Wie ist ihre Kosten-Nutzen-Bilanz? Wie wirken sie vor Ort für die Bewohner der Stadt und was bewirken sie in deren Ämtern? Diesen und anderen Fragen geht das Heft am Beispiel einiger Großprojekte in deutschen Städten nach.

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Die Energiewende mit ihrem flächenhaften Ausbau der erneuerbaren Energien sowie neuer Energieinfrastrukturen wird nur über eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung vor Ort erfolgreich gestaltet werden können. Diese Akzeptanz kann durch geeignete Beteiligungsformen und ökonomische Anreize gefördert werden – nicht zuletzt über eine Steigerung der regionalen Wertschöpfung insgesamt. In diesem Zusammenhang kommt den derzeit boomenden Energiegenossenschaften eine große Bedeutung zu, aber auch anderen Formen der finanziellen Bürgerbeteiligung. Dieses Heft der „Informationen zur Raumentwicklung“ beleuchtet die Bedeutung, Potenziale und bisherige Umsetzung von Bürgerinvestitionen in die Energiewende und stellt die Beziehung zu Aspekten der Regionalentwicklung her.

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Bis 2030 will die EU ein Transeuropäisches Verkehrskernnetz und bis 2050 ein dichter gespanntes Grundnetz realisieren – intermodal, zu Straße, Schiene und zu Wasser. Dadurch soll Europa weiter zusammenwachsen, mit wichtigen Zielen jenseits seiner Grenzen verbunden und in seiner Raumentwicklung insgesamt gefördert werden. Hier greifen europäische, nationale und regionale Interessen stark ineinander und befruchten sich bestenfalls gegenseitig. Das Heft nimmt diese Vielfalt auf. Es zeichnet die Politik der Transeuropäischen Verkehrsnetze auf, spürt der Rolle des Verkehrs in transnationalen Raumentwicklungsprojekten nach und stellt wichtige regionale Initiativen und Projekte entlang bestehender und/oder noch auszubauender europäischer Verkehrsachsen vor.

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Der Klimawandel betrifft Städte doppelt: Zum einen verursachen sie ihn wesentlich mit und zum anderen sind sie ihm verstärkt ausgesetzt. Weltweit steht daher eine klimaschützende und zugleich klimaangepasste Stadtentwicklung auf dem Plan: die CO2-freie Stadt. Vielerorts ist sie noch Vision, andernorts bereits auf den Weg gesetzt, sei es in Form spektakulärer neuer Stadtgründungen oder in beharrlichen kleinen Schritten im Bestand. In dem Heft werden Beispiele für beide Wege vorgestellt und gleichzeitig kritisch hinterfragt.

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Auch im Zeitalter des Internets hat das eigene „Veedel“ nicht ausgedient. Was aber macht ein Wohn- oder Stadtquartier lebens- und liebenswert und was ist zu tun, dass es auf Dauer so bleibt oder wird? Antworten darauf hat das ExWoSt-Forschungsfeld „Innovationen für familien- und altengerechte Stadtquartiere“ gesucht. Einige der Erwartungen an den alltäglichen Lebensraum und der Möglichkeiten, sie einzulösen, werden in diesem IzR-Heft vorgestellt. Es zeigt, wie engagierte Akteure und „Betroffene“ gemeinsam Quartiere l(i)ebenswerter für Jung und Alt gestalten können und reflektiert zugleich die Voraussetzungen für eine Verstetigung solcher Prozesse.

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Die Raumordnung verfolgt große Ziele: Sie will Lebens-, Natur- und Wirtschaftsräume verträglich strukturieren, Nutzungen sinnvoll steuern und insgesamt Regionen für eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung rüsten. Ob sie ihre Ziele immer erreicht, lässt sich nicht durch bloßen Augenschein feststellen, sondern erfordert eine sorgfältige wissenschaftliche Evaluation. Das Heft greift die oft behaupteten Evaluationsdefizite in der Raumplanung auf, buchstabiert die Evaluierungsprozesse theoretisch durch und zeigt praktische Ansätze und Beispiele.