Kurztext
Porphyrios ist ein besonders prominentes Beispiel dafür, wie Platoniker und pagane Intellektuelle auf die von den Christen ausgehende Bedrohung im späten 3. Jahrhundert n. Chr. reagierten. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes untersuchen Porphyrios' Schrift "Gegen die Christen" sowie weitere seiner religionsphilosophischen Abhandlungen aus philologischer, (religions-)philosophischer, theologischer und historischer Perspektive. Die Beiträge behandeln zum einen die philologischen Probleme, die mit der fragmentarischen Überlieferung seiner Werke einhergehen, zum anderen steht die Frage im Fokus, inwiefern sich Porphyrios als Platoniker und Vertreter der hellenischen Bildungselite vom erstarkenden Christentum in seiner intellektuellen Identität bedroht sah. Dabei wird seine kritische Haltung gegenüber den Christen, ihren Schriften und Leitfiguren, eingehend und umfassend überprüft. Hierbei stehen die komplexen Argumentationsstrategien des Porphyrios im Vordergrund ebenso wie die Formen der Rezeption seiner Texte durch zeitgenössische christliche Apologeten sowie bei späteren christlichen Kritikern.
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Rezensionen
"Der Sammelband gibt einen vorzüglichen Einblick in die gegenwärtige Forschungsdiskussion zum Thema 'Porphyrios und die Christen'." Dietmar Wyrwar, Gnomon 92, 06/2020
Dieser Band wurde außerdem rezensiert von:
Pieter W. van der Horst, Bryn Mawr Classical Review, 2018.01.30
Mark J. Edwards, Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 37, 2018
Dr. Jana Schultz, Göttinger Forum für Altertumswissenschaft 21, 2018
Irmgard Männlein-Robert ist seit 2006 ordentliche Professorin für Klassische Philologie mit dem Schwerpunkt Griechische Philologie an der Eberhard Karls-Universität Tübingen. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind Platon (unter philosophischen wie literarischen Gesichtspunkten), der Platonismus der Kaiserzeit und der Spätantike (Mittel- und Neuplatonismus) sowie religionswissenschaftliche Fragestellungen.
[Von Irmgard Männlein-Robert erschienene Publikationen]
ISSN 2195-5808
Herausgegeben von Volker Henning Drecoll, Irmgard Männlein-Robert, Mischa Meier und Steffen Patzold.
In den letzten Jahren haben die traditionellen Grenzen zwischen den vertrauten historischen Großepochen zunehmend Probleme bereitet. Dies gilt nicht zuletzt für die Phase zwischen Antike und Mittelalter, die verstärkt in den Mittelpunkt interdisziplinärer Forschungen gerückt ist und als eigenständige und historisch bedeutsame Phase Konturen gewinnt. Historiker, Literaturwissenschaftler, Archäologen und Theologen sehen sich dabei mit der Herausforderung konfrontiert, langfristige Transformationsprozesse und epochale Zäsuren zu einem konsistenten Gesamtpanorama zusammenzubringen, das auch den aktuellen Diskussionen über Epochen- und Periodisierungsfragen in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften Impulse zu geben vermag.
Die Schriftenreihe Roma Aeterna. Beiträge zu Spätantike und Frühmittelalter trägt den Entwicklungen in der internationalen Spätantike- und Frühmittelalterforschung Rechnung. Sie ist ausgerichtet auf jene Übergangsphase, die zwischen der Antike und dem Mittelalter liegt, und erfaßt diese aus einer möglichst breiten Perspektive, indem nicht nur traditionelle Epochenschwellen, sondern auch Fächergrenzen überschritten werden. Die Reihe vereint herausragende Einzeluntersuchungen sowie grundlegende Sammelbände aus den Bereichen der Alten und Mittelalterlichen Geschichte, der Klassischen Philologie, Archäologie, Theologie und Byzantinistik, die sich auf den Zeitraum des 3.–8. Jahrhunderts beziehen.
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