Horst Kranz, Walter Oberschelp

Mechanisches Memorieren und Chiffrieren um 1430

Johannes Fontanas "Tractatus de instrumentis artis memorie"
Horst Kranz, Walter Oberschelp

Mechanisches Memorieren und Chiffrieren um 1430

Johannes Fontanas "Tractatus de instrumentis artis memorie"

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Die Künste der Erinnerung und der Verschlüsselung nahmen in der Renaissance einen großen Aufschwung. Der venezianische Gelehrte Johannes Fontana führte diese Entwicklungen um 1430 in einer größeren Abhandlung zusammen. Sein darin eingefügter Tractatus de instrumentis beschreibt und illustriert Geräte, die ein mechanisches Speichern und Kombinieren, vor allem auch ein Verschlüsseln von Information gestatten.
Das Buch stellt im ersten Teil den Autor und sein Œuvre vor. Der zweite Teil bringt den lateinischen Text des Gerätetraktats mit Übersetzung und informatisch-kryptologischer Analyse. Das Ergebnis überrascht: Bisher gilt L. B. Alberti 1466 als Erfinder der später als Vigenère-Verschlüsselung bezeichneten Technik. Doch existierten technische Konzeptionen und somit auch die gedanklichen Voraussetzungen der polyalphabetischen Verschlüsselung mit Chif­frier-Scheiben, Walzen und anderen Geräten bereits mehr als eine Generation zuvor. Diese besitzen bis heute ihren Stellenwert in der Informatik.

"Die Untersuchung ist exzellent belegt, die Deutungen sind dezent zurückhaltend, gerade hinreichend um das Potential dieses Renaissanceingenieurs zu erahnen. Sehr hilfreich ist die Gabe der einfühlsamen Sprache der Bearbeiter, die Erläuterungen und Kommentare gut lesbar macht. Die Publikation gehört nicht nur in wissenschafts- und technikhistorisch orientierte Bibliotheken, sondern auch in die Hand von Allgemeinhistorikern, denen sie wertvolles Hintergrundwissen liefert. Die philosophischen Möglichkeiten für die Wissens- und Ideengeschichte sind in diesem Rahmen wohl nicht voll ausgeschöpft worden."

Uta Lindgren, Sudhoffs Archiv 95, 2011/1

"Die Kooperation des bereits durch zahlreiche technikhistorische Editionen hervorgetretenen Aachener Historikers K. mit dem emeritierten Mathematiker und Informatiker O. hat eine Arbeit mit erfreulichem Tiefgang entstehen lassen, die der gelehrten Komplexität des spätma. Textes gerecht wird. Man wünscht sich, dass eine derartige Kooperation im Dienste der Geistesgeschichte vorbildhaft wirkt."

Uta Lindgren, Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 66, 2010/1
Reihe Boethius
Band 59
ISBN 978-3-515-09296-8
Medientyp Buch - Gebunden
Auflage 1.
Copyrightjahr 2009
Verlag Franz Steiner Verlag
Umfang 167 Seiten
Abbildungen 33 s/w Abb.
Format 17,0 x 24,0 cm
Sprache Deutsch