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Kurztext
Bis heute wird leidenschaftlich darüber gestritten, wie Niccolò Machiavelli verstanden werden muss. Dem Facettenreichtum seines politischen Denkens entspricht die Vielfalt der Perspektiven und Urteile seiner Interpreten. Die Autoren des interdisziplinär angelegten Bandes analysieren Machiavellis Werke im Zusammenhang mit den spiegelbildlichen Wandlungen des Denkens über Ordnung, Herrschaft und Moral zu Beginn der Neuzeit und in der Gegenwart. Außer der Interpretation Machiavellis aus dem Horizont seiner Zeit stehen auch seine Wirkungen in zeitgenössischen Diskursen im Mittelpunkt. Themen sind nicht bloß Machiavellis Verhältnis zum modernen Staatsbegriff und seine experimentelle Moral, sondern auch seine dämonologische Leseweise und seine Präsenz bei zeitgenössischen Republikanern und Liberalisten, bei Denkern wie Max Horkheimer und Michel Foucault sowie in der Empire-Debatte (Hardt / Negri u.a.). Zudem berücksichtigt der Band bislang wenig erforschte Aspekte wie Machiavellis Denkstil und Methode sowie die literarisch-rhetorische Dimension seiner Schriften.
Rezensionen
Phillip H. Roth, Zeitschrift für Politik, 2015/1
Manuel Knoll ist Professor für Philosophie an der Boğaziçi University (Istanbul), Lehrbeauftragter für Theorie der Politik an der Hochschule für Politik (München), Mitglied von Instituto "Lucio Anneo Séneca" (Universidad Carlos III de Madrid), Privatdozent für Politische Theorie und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Forschungsschwerpunkte: Politische Philosophie und Ethik, insbesondere antike und zeitgenössische Gerechtigkeitstheorien, Sozialphilosophie und Kritische Theorie, klassische griechische Philosophie.
[Von Manuel Knoll erschienene Publikationen]
Stefano Saracino, geb. 1980. Forschungsschwerpunkte: Politische Theorie und Geschichte des politischen Denkens insbesondere der Antike und der frühen Neuzeit, Republikanismus, Renaissance-Utopien.
[Von Stefano Saracino erschienene Publikationen]
ISSN 1865-2581
Herausgegeben von Rüdiger Voigt. Wissenschaftlicher Beirat: Andreas Anter (Erfurt), Paula Diehl (Kiel), Michael Hirsch (München), Sebastian Huhnholz (Hannover), Manuel Knoll (Istanbul), Marcus Llanque (Augsburg), Samuel Salzborn (Gießen), Birgit Sauer (Wien) und Peter Schröder (London)
Der Staat des 21. Jahrhunderts steht in einem Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Freiheit, zwischen Ordnung und Veränderung, zwischen Herrschaft und Demokratie. Er befindet sich zudem in einem Dilemma. Internationale Transaktionen reduzieren seine Souveränität nach außen, gesellschaftliche Partikularinteressen schränken seine Handlungsfähigkeit im Innern ein. Anliegen der Reihe Staatsdiskurse ist es, die Entwicklung des Staates zu beobachten und sein Verhältnis zu Recht, Macht und Politik zu analysieren.
Hat der Staat angesichts der mit „Globalisierung“ bezeichneten Phänomene, im Hinblick auf die angestrebte europäische Integration und vor dem Hintergrund einer Parteipolitisierung des Staatsapparates ausgedient? Der Staat ist einerseits „arbeitender Staat“ (Lorenz von Stein), andererseits verkörpert er als „Idee“ (Hegel) die Gemeinschaft eines Staatsvolkes. Ohne ein Mindestmaß an kollektiver Identität lassen sich die Herausforderungen einer entgrenzten Welt nicht bewältigen.
Hierzu bedarf es eines Staates, der als „organisierte Entscheidungs- und Wirkeinheit“ (Heller) Freiheit, Solidarität und Demokratie durch seine Rechtsordnung gewährleistet. Gefragt ist darüber hinaus die Republik, bestehend aus selbstbewussten Republikanern, die den Staat zu ihrer eigenen Angelegenheit machen. Der Staat seinerseits ist aufgefordert, seinen Bürgerinnen und Bürgern eine politische Partizipation zu ermöglichen, die den Namen verdient. Dies kann – idealtypisch – in der Form der „deliberativen Politik“ (Habermas), als Einbeziehung der Zivilgesellschaft in den Staat (Gramsci) oder als Gründung der Gemeinschaft auf die Gleichheit zwischen ihren Mitgliedern (Rancière) geschehen.
Leitidee der Reihe Staatsdiskurse ist eine integrative Staatswissenschaft, die einem interdisziplinären Selbstverständnis folgt; sie verbindet politikwissenschaftliche, rechtswissenschaftliche, soziologische und philosophische Perspektiven. Dabei geht es um eine Analyse des Staates in allen seinen Facetten und Emanationen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des In- und Auslands sind zu einem offenen Diskurs aufgefordert und zur Veröffentlichung ihrer Ergebnisse in dieser Reihe eingeladen.
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