Kurztext
Der Fall der Berliner Mauer und die Wiedervereinigung beendeten vierzig Jahre Trennung von Bundesrepublik und DDR. Diese Ereignisse waren zweifelsohne von nationaler und internationaler Bedeutung. Die empathische Erinnerung daran markiert den Gründungsmythos eines wiedervereinigten Deutschlands wie auch den eines sich erweiternden Europas.
Mit größer werdendem zeitlichem Abstand wird diese euphorische Lesart allerdings zunehmend blasser. Nicht nur die Verwerfungen der Banken- und Eurokrise seit 2008, sondern zahlreiche andere Prozesse und Ereignisse lassen die Ambivalenzen der Entwicklung seit Ende der 1980er Jahre deutlicher hervortreten. Aus der politikhistorisch so einschneidenden Zäsur wird in der Rückschau ein immer weicherer und mehrdeutiger Übergang. Was verband und verbindet die Deutschen in Ost und West vor und nach 1990? Welche Gemeinsamkeiten prägen die Vereinigungsgesellschaft, welche Trennlinien durchziehen sie bis heute? Diesen Fragen gehen die Autorinnen und Autoren in ihren Beiträgen nach und entwerfen auf diese Weise ein facettenreiches Bild der deutschen Geschichte der vergangenen drei Jahrzehnte.
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Rezensionen
Heike Tuchscheerer, Jahrbuch Extremismus & Demokratie 30, 2018
Detlev Brunner, H-Soz-Kult, 04.09.2017
Thomas Großbölting, Studium in Bonn, Münster und Rom. Leitung der Abteilung Bildung und Forschung in der Stasiunterlagenbehörde in Berlin, seit 2007 Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Magdeburg. Nach einer Gastprofessur am Munk Centre for International Studies in Toronto arbeitet er seit 2009 als Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Münster.
[Von Thomas Großbölting erschienene Publikationen]
Christoph Lorke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte am Historischen Seminar der Universität Münster. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Sozial- und Kulturgeschichte der Armut, die deutsch-deutsche Geschichte sowie die europäische Zeitgeschichte.
[Von Christoph Lorke erschienene Publikationen]
ISSN 0176-6023
Herausgegeben von der Freiherr vom Stein-Gesellschaft.
Die Nassauer Gespräche werden in der Form eines Symposions durchgeführt. Sie bilden ein Forum für qualifizierte Nachwuchskräfte aus Wirtschaft und Verwaltung sowie für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen. Zentrale Themen – die Kartellgesetzgebung, die Entstehung des modernen Bildungswesens oder die Entwicklungsgeschichte der neuzeitlichen Verwaltung seit 1700 – wurden bisher unter interdisziplinären Fragestellungen erörtert. Nachdem die ersten beiden Nassauer Gespräche 1962 und 1982 noch in Nassau/Lahn ausgerichtet worden waren, wurden die folgenden Veranstaltungen bis 1996 in Bad Waldliesborn bei Lippstadt abgehalten. Erst das 7. Nassauer Gespräch zum Thema "Orte und Träger gesellschaftlicher Wissenskommunikation im 19. Jahrhundert" (Leitung: Professor Dr. Lothar Gall) kehrte im November 2000 wieder an seinen ursprünglichen Veranstaltungsort Schloss Nassau zurück. Die Referate dieser Tagungen werden in unserer Reihe Nassauer Gespräche der Freiherr vom Stein-Gesellschaft publiziert.
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