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Kurztext
Am Beispiel Somalias stellt Torben B.F. Stich die Frage nach der Staatlichkeit eines "failed State": eines Landes also, dessen Staat sich in Auflösung befindet. Das Horn von Afrika, auf dem Somalia liegt, gilt als die "Wiege der Menschheit" und als (kulturelle) "Drehscheibe" – aber auch als eine chronische Krisenregion, geprägt von Hunger, Krieg und Flüchtlingselend. Es gehört zu den ärmsten Regionen der Erde, ein blutiger Kriegsschauplatz, der von äußerst verheerenden Staaten- wie auch Bürgerkriegen und Unabhängigkeitskämpfen heimgesucht wurde und wird. Nach den gängigen entwicklungspolitischen und sozioökonomischen Maßstäben gehört Somalia zu den ärmsten und rückständigsten Ländern der Welt.
Äußerliche Merkmale eines Staates, etwa eine Regierung oder eine Botschaft, sind zwar vorhanden; bekannt ist Somalia jedoch vor allem für die Herrschaft von Warlords, für kriminelle Banden, ausufernde Gewalt, Terroristen und Piraten. Wie verhält es sich mit Staatlichkeit in einem Land, dessen Einwohner zum großen Teil eher schlecht als recht in unsicheren Verhältnissen (über-)leben?
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Rezensionen
"eine lesenswerte und aufschlussreiche Lektüre" Nuria Maria Hoyer Sepúlveda, Politische Vierteljahresschrift 57, 2016/2
Torben B.F. Stich studierte Politikwissenschaft und Philosophie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Wissenschaftliche Hilfskraft bei Prof. Dr. Samuel Salzborn am Institut für Politikwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen.
Forschungsschwerpunkte sind die Theorie von Souveränität und Staat(-lichkeit) sowie der Zerfall von Souveränität und Staat(-lichkeit), Antisemitismus, Nationalsozialismus sowie Kritische Theorie.
[Von Torben B.F. Stich erschienene Publikationen]
ISSN 1865-2581
Herausgegeben von Rüdiger Voigt. Wissenschaftlicher Beirat: Andreas Anter (Erfurt), Paula Diehl (Kiel), Michael Hirsch (München), Sebastian Huhnholz (Hannover), Manuel Knoll (Istanbul), Marcus Llanque (Augsburg), Samuel Salzborn (Gießen), Birgit Sauer (Wien) und Peter Schröder (London)
Der Staat des 21. Jahrhunderts steht in einem Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Freiheit, zwischen Ordnung und Veränderung, zwischen Herrschaft und Demokratie. Er befindet sich zudem in einem Dilemma. Internationale Transaktionen reduzieren seine Souveränität nach außen, gesellschaftliche Partikularinteressen schränken seine Handlungsfähigkeit im Innern ein. Anliegen der Reihe Staatsdiskurse ist es, die Entwicklung des Staates zu beobachten und sein Verhältnis zu Recht, Macht und Politik zu analysieren.
Hat der Staat angesichts der mit „Globalisierung“ bezeichneten Phänomene, im Hinblick auf die angestrebte europäische Integration und vor dem Hintergrund einer Parteipolitisierung des Staatsapparates ausgedient? Der Staat ist einerseits „arbeitender Staat“ (Lorenz von Stein), andererseits verkörpert er als „Idee“ (Hegel) die Gemeinschaft eines Staatsvolkes. Ohne ein Mindestmaß an kollektiver Identität lassen sich die Herausforderungen einer entgrenzten Welt nicht bewältigen.
Hierzu bedarf es eines Staates, der als „organisierte Entscheidungs- und Wirkeinheit“ (Heller) Freiheit, Solidarität und Demokratie durch seine Rechtsordnung gewährleistet. Gefragt ist darüber hinaus die Republik, bestehend aus selbstbewussten Republikanern, die den Staat zu ihrer eigenen Angelegenheit machen. Der Staat seinerseits ist aufgefordert, seinen Bürgerinnen und Bürgern eine politische Partizipation zu ermöglichen, die den Namen verdient. Dies kann – idealtypisch – in der Form der „deliberativen Politik“ (Habermas), als Einbeziehung der Zivilgesellschaft in den Staat (Gramsci) oder als Gründung der Gemeinschaft auf die Gleichheit zwischen ihren Mitgliedern (Rancière) geschehen.
Leitidee der Reihe Staatsdiskurse ist eine integrative Staatswissenschaft, die einem interdisziplinären Selbstverständnis folgt; sie verbindet politikwissenschaftliche, rechtswissenschaftliche, soziologische und philosophische Perspektiven. Dabei geht es um eine Analyse des Staates in allen seinen Facetten und Emanationen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des In- und Auslands sind zu einem offenen Diskurs aufgefordert und zur Veröffentlichung ihrer Ergebnisse in dieser Reihe eingeladen.
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