Renate Tobies

"Morgen möchte ich wieder 100 herrliche Sachen ausrechnen"

Iris Runge bei Osram und Telefunken
Renate Tobies

"Morgen möchte ich wieder 100 herrliche Sachen ausrechnen"

Iris Runge bei Osram und Telefunken

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Iris Runge (1888–1966) verglich das Rechnen im Industrielabor mit einem beglückenden Kindheitsgefühl: "Es ist, wie wenn man früher Weihnachten aufwachte mit der Aussicht, nun den ganzen Tag mit seinen Sachen zu spielen." Die Beschäftigung mit dieser frühen, herausragenden Techno- und Wirtschaftsmathematikerin führt in die Entwicklung deutscher Unternehmen wie Osram und Telefunken ein und zeigt die Verflechtungen von Mathematik, Experimentalforschung, Technik, Bildung und Politik vom Kaiserreich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Die aus hugenottischer Tradition stammende Forscherin, spätere Professorin für theoretische Physik, taufte ihr Boot auf den Namen der chinesischen Göttin Kuan Yin, die Mitgefühl für die Armen und in Kombination mit einem Drachen auch Klugheit, Stärke und damit ihre zwei Welten symbolisiert: Angewandte Mathematik und Eintreten für eine gerechte Welt.

"An dem zu besprechenden Buch fasziniert […], wie stringent hier diejenigen Themenstränge zusammenlaufen, denen Renate Tobies im Lauf ihrer Forschungen gefolgt ist: Mathematikgeschichte sowie Studien über mathematische Karriereverläufe einerseits, die Person und das Umfeld des numerischen Mathematikers Carl Runge und die Bedeutung des Wissenschaftsstandorts Göttingen andererseits und schließlich die wissenschaftliche Partizipation von Frauen in der Mathematik. Die langjährige Vertrautheit der Autorin mit diesen Themenfeldern scheint an vielen Stellen durch und ermöglicht eine ungewöhnlich reiche und souveräne Kontextualisierung des Lebens und Wirkens von Iris Runge. […] bietet Tobies' Buch, das durchweg auf aktuellem Forschungsstand ist und an vielfältige wissenschaftshistorische Debatten anknüpft, quellengesättigte Einblicke in das bislang wenig bearbeitete Feld der mathematischen Industrieforschung. Hervorgehoben sei schließlich die gute Ausstattung des Werkes, das neben dem ausführlichen Literaturverzeichnis, zahlreichen Abbildungen, Personenindex und tabellarischen Übersichten auch einige Quellen enthält."

Beate Ceranski, NTM – Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin 19, 2011/2

"Gut lesbare und unbedingt lesenswerte Veröffentlichung."

Thomas Pawlowski-Grütz, Das Historisch-Politische Buch 61, 2013/2

"While Iris Runge was a pioneer in many aspects of her work, this account will be most valued for its thorough discussion of motivations and influences, and of the role of mathematicians in industrial research, and of the light it throws on an individual and her reactions to events such as the rise of National Socialism, the purging of friends and colleagues, her own thoughts of emigration, the external influences on an industrial researcher and the aftermath of World War II. The author had access to many resources including private archives of letters. Those from Iris Runge to her mother are particularly informative. The test is complemented by copious notes, several appendices, about 50 photographs, and a bibliography of over 650 items."

M. E. Muldoon, Mathematical Reviews, 2011

"Das Buch ist aufschlussreich und spannend für alle, die sich für die Geschichte der Mathematik und insbesondere für die Biographien von Mathematikern und Mathematikerinnen interessieren."

Ulrike Schätz, Das Gymnasium in Bayern, 2010/10

"Wer … mehr über die Zeit von Iris Runge in der Industrie erfahren möchte, dem lege ich dieses Buch ans Herz. Die Autorin hat eine erstklassige wissenschaftliche Biographie dieser ersten Technomathematikerin vorgelegt, die mit viel Liebe geschrieben worden ist. Die Menge der verwendeten Quellen ist atemberaubend …; immer wieder werden auch Reflexionen über kultur- und sozialgeschichtliche Bezüge eingeschoben, Tafeln mit Photographien schließen das Buch ab. […] Das Buch (ist) genussvoll zu lesen, lehrreich und spannend."

Thomas Sonar, Mathematische Semesterberichte, 4.08.2010

"Das flüssig zu lesende Werk vermittelt viele Aspekte des Lebens dieser 1888 geborenen und recht unbekannten Wissenschaftlerin. […] Renate Tobies illustriert nicht nur das Leben einer Einzelperson, sondern gibt einen bemerkenswerten Einblick in das wissenschaftliche Gefüge der Jahrhundertwende. […] Ein hervorragendes Werk über das Leben einer vielleicht nicht typischen Frau, doch sicher typischen Wissenschaftlerin des frühen 20. Jahrhunderts sowie den neu entstandenen Zweig der Industriemathematik."

Christiane Spath, Physik Journal 10, 2011/4

"Insgesamt erweist sich die vorliegende Untersuchung als eine facettenreiche Studie, die auf der Auswertung einer Fülle von Archivalien beruht. Tobies verwebt Runges politische, berufliche und wissenschaftliche, sowie die private Sphäre zu einem dichten und informativen Bild. Ein zwölfteiliger Anhang mit überwiegend bisher unpublizierten Quellen, ein Literatur- und Personenverzeichnis sowie 16 Tafeln mit jeweils mehreren Fotografien runden dieses solide Werk ab."

Martina Schneider, Technikgeschichte 78, 2011/4

"Die Verf. hatte die einzigartige Möglichkeit, anhand eines reichhaltigen Quellenmaterials und ausdauernder eigener Recherchen den Lebensweg einer Mathematikerin fast lückenlos von deren Kindheit im Kaiserreich bis zu ihrer Berufsentscheidung und Berufstätigkeit bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg nachzeichnen zu können. Es ist ihr gelungen, eine der ersten Vertreterinnen der Wirtschaftsmathematik den Lesern sehr anschaulich in vielen Facetten ihrer Herkunft, ihrer familiären Prägung, ihres Ausbildungsumfeldes und ihres Tätigkeitsbereiches vor Augen zu führen."

Marie-Elisabeth Hilger, Sudhoffs Archiv 96, 2012/2
Reihe Boethius
Band 61
ISBN 978-3-515-09638-6
Medientyp Buch - Gebunden
Auflage 1.
Copyrightjahr 2010
Verlag Franz Steiner Verlag
Umfang 412 Seiten
Abbildungen 21 s/w Abb., 13 s/w Tab., 52 Abb. auf 16 Taf. sowie Dokumentenanh.
Format 17,0 x 24,0 cm
Sprache Deutsch