Gelehrsamkeit und Geschlecht

Das Frauenstudium zwischen deutscher Universitätsidee und bürgerlicher Geschlechterordnung (1865–1918)

Gelehrsamkeit und Geschlecht

Das Frauenstudium zwischen deutscher Universitätsidee und bürgerlicher Geschlechterordnung (1865–1918)

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Andreas Neumann hat eine ausgezeichnete Studie zu den Anfängen des Frauenstudiums vorgelegt.

Andreas Becker, sehepunkte 22,10 (2022)

Weshalb durften Frauen an deutschen Universitäten im internationalen Vergleich erst spät studieren? Wieso entbrannte in Deutschland um das Thema ein Streit, der ein halbes Jahrhundert andauerte? Und wie wurde eine Einigung erzielt? Mit Antworten auf diese Fragen fügt Andreas Neumann der Geschichte des Frauenstudiums ein wichtiges Kapitel hinzu. Seine wissenssoziologische Diskursanalyse steht auf breiter Quellenbasis und entschlüsselt Machtpotenziale beteiligter Interessengruppen sowie verhandelte Wissensbestände. Der Mixed-Methods-Zugang verbindet die qualitative Analyse von Deutungen und Narrativen mit der quantitativen Analyse von sozialen Strukturen. Dieser Ansatz geht über deskriptive Darstellungen hinaus, weil er Erklärungen liefert: Deutlich wird, wie sich die Männeruniversität dynamisch stabilisierte. Bei der Zulassung von Frauen zum Studium handelte es sich deshalb um keine reine Fortschrittsgeschichte. Es gelang der bürgerlichen Frauenbewegung zwar, die Bildungspolitik über die Öffentlichkeit zu beeinflussen – hier zeigt sich das deutsche Kaiserreich von seiner fortschrittlichen Seite. Grenzen dieser Modernität liegen jedoch in der Voreingenommenheit gegenüber "der akademischen Frau", die schon die "gläserne Decke" für Akademikerinnen im Wissenschaftsbetrieb erkennen lässt.

„Vorweggenommen sei, dass Neumanns Studie geradezu vorbildlich darbietet, wie eine Diskursanalyse ‚funktioniert‘ und welche Erkenntnisse für die Geschichtswissenschaft daraus gewonnen werden können. […] Mit ‚Gelehrsamkeit und Geschlecht‘ ist Andreas Neumann eine quellengesättigte Diskursanalyse gelungen, die viele neue Ansatzpunkte, Sichtweisen und Erkenntnisse enthält und eine wichtige Erweiterung der Geschichte des Frauenstudiums darstellt.“

Sabine Veits-Falk, Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 131, 2023

„Die einzelnen Diskursstränge eines komplexen gesellschaftspolitischen Streitpunktes zur Zeit der Jahrhundertwende werden […] deutlich.“

Florian G. Mildenberger, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 70,12 (2022)

„Die intensive Analyse der Diskurse, die im Wissenschaftsbetrieb und seinem Umfeld herrschten, ist ein Gewinn. Deren Verläufe und Schwerpunkte arbeitet der Verfasser anhand von prägnanten Beispielen scharf heraus. […] Seine Argumentation ist stringent und nachvollziehbar. Neumann weiß zu pointieren, die Methodik zur Diskursanalyse und deren Terminologie beherrscht er souverän. Andreas Neumann hat eine ausgezeichnete Studie zu den Anfängen des Frauenstudiums vorgelegt.“

Andreas Becker, sehepunkte 22,10 (2022)

„Man darf auf die Rezeption seiner Forschungsergebnisse in einer auf Breitenwirkung ausgelegten universitäts-, bildungs- und frauengeschichtlichen Literatur gespannt sein.“

Volker Dotterweich, Das Historisch-Politische Buch 69,1–2 (2021)
Reihe Wissenschaftskulturen. Reihe III: Pallas Athene – Geschichte der institutionalisierten Wissenschaft
Band 56
ISBN 978-3-515-13165-0
Medientyp Buch - Gebunden
Auflage 1.
Copyrightjahr 2022
Verlag Franz Steiner Verlag
Umfang 420 Seiten
Abbildungen 3 s/w Abb., 8 farb. Abb., 14 s/w Tab.
Format 17,0 x 24,0 cm
Sprache Deutsch