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Inhaltsverzeichnis
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Kurztext
Verschiedene Perspektiven der Psychiatriegeschichte zusammenzuführen – dieses Ziel haben sich die Autorinnen und Autoren dieses Bandes zur Aufgabe gemacht. In ihren Beiträgen thematisieren sie die regionale Ebene ebenso wie die nationale oder die globale, immer mit dem Blick auf die multipolaren Dynamiken zwischen Zentren und Peripherien. Hierzu gehören unter anderem die Beziehungen zwischen den Wissenszentren der Psychiatrie sowie transnationale Netzwerke der Akteure und deren wissenschaftliche Konzepte mit ihren medizinischen und therapeutischen Funktionen. Das Spannungsfeld zwischen globalen und lokalen psychiatrischen Praktiken findet in den einzelnen Beiträgen ebenso Beachtung wie ein Vergleich akademischer und nicht-akademischer Psychiatrie oder die Frage nach den Konsequenzen staatlicher oder privater Verantwortlichkeit für einschlägige Institutionen. Nicht zuletzt wird auch der Einfluss medizinischer Laien auf psychiatrische Lebenswelten untersucht.
Die thematische Vielfalt der Beiträge findet ihre Entsprechung in den verschiedenen disziplinären Perspektiven, die dieser Band versammelt – von der Allgemeingeschichte, der Medizin- und Wissenschaftsgeschichte, der Empirischen Kulturwissenschaft, den Medienwissenschaften und der Museologie bis hin zur Kunstgeschichte, Architektur und Anthropologie.
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Rezensionen
"sehr lesenswert" Alexander Brandenburg, socialnet Rezensionen, 30.11.2017
Dieser Band wurde außerdem rezensiert von:
Eva Andersen, h-madness, 19.01.2018
Thomas Müller, Arzt und (Medizin-) Historiker, forschte und lehrte von 1998–2006 an der Charité-Universitätsmedizin Berlin und 2006–2007 an der Universität Ulm. 2007 begründete er den von ihm geleiteten Forschungsbereich für Geschichte der Medizin am ZfP Südwürttemberg / Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie I der Universität Ulm. Habilitation im Fach Geschichte und Ethik der Medizin, Charité Berlin, 2014. Leiter des Württembergischen Psychiatriemuseums sowie des Verlags Psychiatrie und Geschichte.
[Von Thomas Müller erschienene Publikationen]
ISSN 2193-5823
Herausgegeben von Heiner Fangerau, Renate Breuninger und Igor Polianski
Das griechische Wort "Anamnese" bedeutet Erinnerung und steht zugleich für die diagnostische retrospektive Befragung in der klinischen Praxis. Die zur Hälfte mit diesem Begriff überschriebene Fachbuchreihe zur "Wissenschaftsforschung" hat ihren besonderen Schwerpunkt in der Rekonstruktion und Analyse medizinischer und naturwissenschaftlicher Denkstile, Wissensordnungen und Praxen. In Verbindung mit dem Begriff der "Kultur" zum Kompositum KulturAnamnesen steckt die Reihe jedoch ein weit größeres Feld der humanwissenschaftlichen Erkenntnis ab. Die Reihe öffnet sich auch Monographien, Sammelbänden und Editionen aus anderen Fachrichtungen. Insbesondere öffnet sie sich humanwissenschaftlichen Disziplinen, die Medizin und Nachbardisziplinen aus ihrem jeweils eigenen Blickwinkel "befragen" möchten: z.B. den Literatur- und Medienwissenschaften, der historischen Anthropologie und Ethnologie, der Soziologie und den Religionswissenschaften.
Ein ganz spezifisches Anliegen der KulturAnamnesen besteht darin, die kulturhistorisch vertiefte Geschichtsschreibung für eine Deutung der Gegenwart der Medizin und Biowissenschaften in ihrem historischen Gewordensein fruchtbar zu machen. Die Bedeutungsverschiebung von der Geschichte zur Anamnese, markiert einen lebenspraktischen Gegenwartsbezug, da Anamnese immer eine auf den "Status praesens" bezogene, handlungsanleitende Erhebung ist, und eröffnet zugleich eine philosophische Perspektive auf die theoretischen und historischen Grundlagen der Medizin und Biowissenschaften. Die Reihe zielt damit auf einen Brückenschlag von der Vergangenheit dieser Wissensfelder hin zu einer Epikrise ihrer Herausforderungen im Umfeld der Kultur von heute.
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