Seelenheil und Seelenleid

Die Diätetik der Emotionen im frühneuzeitlichen Katholizismus in Bayern und Österreich

Seelenheil und Seelenleid

Die Diätetik der Emotionen im frühneuzeitlichen Katholizismus in Bayern und Österreich

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Das Christentum wird meist als eine Religion der 'Lebensbejahung' präsentiert. In ihrer formativen Frühphase war die christliche Theologie jedoch massiv von manichäisch-weltablehnenden Ideen beeinflusst, die in deutlichem Kontrast zum in der mosaischen Tradition durchaus vorhandenen 'Schöpfungslob' standen. Dieser Widerspruch prägte das Menschenbild der katholischen Kirche, auch deren Umgang mit Emotionalität und Gesundheit. Als Reaktion auf die Herausforderung der Reformation kam es im Katholizismus zu einer 'inneren Mission' zur Propagierung von Askese und Disziplin aller 'Gläubigen'. Die 'katholische Reform' betrieb dabei die Ausweitung der im Mönchtum schon lange elaborierten Postulate einer rigorosen Seelenführung – als engmaschige 'pastorale' Lenkung durch Obere einerseits, als permanente Selbstkontrolle des 'Frommen' andererseits. Die Forderung nach strikter Affektregulation nahm einen zentralen Stellenwert ein. Dies hatte weitreichende Folgen auch für die vom Klerus propagierten Vorstellungen von seelischer und leiblicher Gesundheit. Carlos Watzka erörtert die Ausgestaltung eines solchen geistlichen Diskurses der Diätetik der Affekte für den bayrisch-österreichischen Raum vom frühen 16. bis zum späten 18. Jahrhundert.

„Schon früh lag es somit [in der christlichen Tradition] nahe, dass nicht weltliche Ärzte, sondern allein Geistliche ‚Seelsorger‘ im Sinn von ‚Seelenärzten‘ sein konnten. Zu diesem gewaltigen Themenkomplex hat nun Carlos Watzka ein ebenso brillantes wie umfassendes Werk geschrieben, welches das breite Feld der Emotionen und ihrer Beziehungen zu Krankheit und Gesundheit im bayrischen und österreichischen Katholizismus der frühen Neuzeit zum Thema hat.“

Klaus Bergdolt, Historische Zeitschrift 315/3 (2022)
Reihe Medizin, Gesellschaft und Geschichte – Beihefte
Band 78
ISBN 978-3-515-12806-3
Medientyp Buch - Gebunden
Auflage 1.
Copyrightjahr 2021
Verlag Franz Steiner Verlag
Umfang 800 Seiten
Abbildungen 54 s/w Abb., 13 farb. Abb., 7 s/w Tab.
Format 17,0 x 24,0 cm
Sprache Deutsch