"Vom Polocker Venedig"

Kollektives Handeln sozialer Gruppen einer Stadt zwischen Ost- und Mitteleuropa (Mittelalter, frühe Neuzeit, 19. Jh. bis 1914)

"Vom Polocker Venedig"

Kollektives Handeln sozialer Gruppen einer Stadt zwischen Ost- und Mitteleuropa (Mittelalter, frühe Neuzeit, 19. Jh. bis 1914)

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Bisher liegen kaum Studien vor, welche die Geschichte einer einzelnen Stadt des ostslawischen Siedlungsgebietes über einen längeren Zeitraum untersuchen. Das Beispiel von Polock zeigt, wie sich ein bedeutender Fürstensitz der Rus’ im Kontakt mit Ostmitteleuropa vom 13. Jahrhundert an tief greifend verändert.

Im Rahmen Polen-Litauens folgten auf die von Orthodoxen getragene Kommunegenese im Spätmittelalter konfliktreiche Konfessionsbildungsprozesse und die Entstehung orthodoxer sowie unierter Zünfte und Laienbruderschaften im 17. Jahrhundert. Die rechtliche Uneinheitlichkeit der Stadt ließ sie zur Zufluchtsstätte einer wachsenden jüdischen Gemeinde werden. Nach der Eingliederung ins Zarenreich 1772 wurden die Juden in die städtische Selbstverwaltung eingebunden, jedoch 1892 wieder aus ihr ausgeschlossen. Diese Exklusion konnte im Handlungsfeld des Vereinswesens der nun mehrheitlich jüdischen Stadt nur teilweise kompensiert werden. Anders als im 17. Jahrhundert scheiterte interkonfessionelles Krisenmanagement in der Vielvölkerstadt mit den aufkeimenden Nationalismen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusehends.
Mit überregionalen Vergleichen wird osteuropäische und ostmitteleuropäische Stadtgeschichte exemplifiziert.

Reihe Quellen und Studien zur Geschichte des östlichen Europa
Band 70
ISBN 978-3-515-12565-9
Medientyp E-Book - PDF
Auflage 1.
Copyrightjahr 2005
Verlag Franz Steiner Verlag
Umfang 588 Seiten
Abbildungen 15 Abb. auf 11 Tafeln
Sprache Deutsch
Kopierschutz mit digitalem Wasserzeichen
Open Access CC-BY-NC-ND