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Kurztext
Die Opern, die Bohuslav Martinu in den 1920er und 30er Jahren schuf, waren durch das vermeintliche Paradoxon eines avantgardistischen ,Klassizismus‘ geprägt. Aus der Überzeugung heraus, daß jede Zeit ihrer eigenen Tonsprache bedürfe, verweigerte sich der Komponist historischen Modellen und verfolgte die Abkehr vom Musikdrama durch die Arbeit mit Textbüchern, die ausnahmslos der damaligen Theateravantgarde entsprangen. Die Geisteshaltung der betreffenden Vorlagen erfüllte in idealer Weise Martinus Ziel einer „Entdramatisierung und Desentimentalisierung der Bühne“ – und damit die ins Musiktheater übersetzte Forderung nach objektivem Ausdruck anstelle jenes gefühlsorientierten „Subjektivismus“, der seit dem Ersten Weltkrieg suspekt geworden war.
Am Beispiel der in Paris entstandenen Opern Les trois souhaits ou Les vicissitudes de la vie, Hry o Marii (Marienspiele) und Juliette. Snár (Juliette. Das Traumbuch) wird dargelegt, wie sich Dadaismus, Poetismus und Surrealismus mit Zeitoper, Mysterienspiel und lyrischem Singspiel zu Martinus ,klassizistischem‘ Musiktheater der Zwischenkriegszeit verbinden.
Ivana Rentsch, geb. 1974, studierte Musikwissenschaft, Medienwissenschaft und Linguistik an der Universität Zürich. 2000–2005 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern, dort 2004 Promotion mit einer Doktorarbeit über Bohuslav Martin?s Opern der Zwischenkriegszeit. 2005 Forschungsstipendium des Schweizerischen Nationalfonds an den Universitäten Graz und Salzburg. 2006–2013 (Ober)Assistentin am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Zürich, dort 2010 Habilitation mit einer Schrift über die Bedeutung des Tanzes für die Instrumentalmusik und Musiktheorie der Frühen Neuzeit. Seit Sommersemester 2013 Professorin für Historische Musikwissenschaft an der Universität Hamburg.
Forschungsschwerpunkte u.a.: Musik- und Tanztheater des 17. bis 20. Jahrhunderts, Gattungsgeschichte des Liedes, Musik und Nationalismus, Musiktheorie und kulturhistorische Fragestellungen zur Musik der Frühen Neuzeit.
[Von Ivana Rentsch erschienene Publikationen]
ISSN 0570-6769
Herausgegeben von Albrecht Riethmüller in Verbindung mit Frank Hentschel, Hans-Joachim Hinrichsen, Birgit Lodes, Anne C. Shreffler und Wolfram Steinbeck.
Ergänzend zu der 1918 gegründeten Zeitschrift ercheint die Buchreihe Beihefte zum Archiv für Musikwissenschaft. Diese ist 1965 ins Leben gerufen worden und umfasst inzwischen ca. 70 Bände. Mit ihr wird die Zeitschrift durch umfangreichere Abhandlungen bzw. Monographien ergänzt. Aufgenommen sind fast durchweg universitäre Qualifikationsschriften (Dissertationen und Habilitationen), die das Kriterium wissenschaftlicher Exzellenz erfüllen. Heute nicht weniger als vor einem halben Jahrhundert ist die Reihe ein Gradmesser dafür, wie jede Generation Musikwissenschaft verändert betreibt und welches die Forscher sind, die das Gesicht der Disziplin bilden.
The journal Archiv für Musikwissenschaft was founded in 1918 and is complemented by the book series Beihefte zum Archiv für Musikwissenschaft. The Beihefte were called into life in 1965 and now encompass some 70 volumes. It widens the scope of journal to include more extensive articles and monographs. The book series is devoted almost exclusively to the publication of doctoral and Habilitation theses meeting the strict criteria of scientific excellence. Today as a half a century ago, the series is a telling indicator of how each generation puts its own stamp on the pursuit of musicology and which scholars shape the face of the discipline.
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