Kurztext
Längst ist man sich darin einig, dass die Stunde Null zum Wendepunkt nach dem Desaster des Nationalsozialismus wurde. Wie war die Soziologie in diesen dramatischen sozialen Wandel einbezogen? Es war die amerikanische Soziologie, die im atlantischen Transfer mit Planungsideen zur Reeducation Deutschlands beitrug und dann die Fortschritte der Demokratisierung anhand der modernsten Sozialforschung dokumentierte. Es waren die westlichen Besatzungsmächte, die die Soziologie derart unterstützten und förderten, dass dieses Denken der Demokratie in Deutschland wieder möglich wurde.
Aus dem Inhalt:
„… applying psychiatric therapy to Germany“: Die Denkfigur der Reeducation in den amerikanischen Sozialwissenschaften und der Besatzungskonzeption — Die Wiederanfänge der Soziologie nach 1945 und die Besatzungsherrschaft in Westdeutschland: Zu Kontinuität und Diskontinuität im Kontext der Nachkriegszeit — Zweimal Surveyforschung: Der Neuanfang der empirischen Sozialforschung nach dem Nationalsozialismus — „… a democratic and peace-loving German society“: Die Probleme der gesellschaftlichen Demokratisierung in der Vorgeschichte der Bundesrepublik als Thema der amerikanischen Soziologie
Uta Gerhardt ist Professorin für Allgemeine Soziologie an der Universität Heidelberg (emeritiert 2003).
Sie studierte Soziologie, Geschichte, Philosophie und Psychologie an den Universitäten Frankfurt und Berlin und lehrte an der FU Berlin, an der Universität Konstanz, an der University of London und als Gastprofessor an der New York University. Sie nahm insgesamt acht Forschungsaufenthalte als Research Associate der Harvard University wahr und war Gastwissenschaftler am German Historical Institute Washington DC.
Ihre wichtigsten Forschungsschwerpunkte sind die Soziologie der Demokratisierung Deutschlands in der Stunde Null, die Theorie und Methodologie Max Webers und des Amerikaners Talcott Parsons sowie die Wissenschaftsgeschichte der empirischen Sozialforschung in der Zeit bis zur Gründung der Bundesrepublik.
[Von Uta Gerhardt erschienene Publikationen]
ISSN 0941-0597
Veröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Washington, DC. Herausgegeben von Elisabeth Engel, Axel Jansen, Jan C. Jansen, Simone Lässig und Claudia Roesch.
The German Historical Institute (GHI) Washington is a center for the advanced study of history. Since 1992, the Institute's book series Transatlantic Historical Studies (THS) has provided a venue for research on transatlantic history and American history from early modern times to the present. Works span the entire range of research fields from political and diplomatic history to gender history, transnational history, and postcolonial history. The THS is a forum for thematic and methodological innovation and it has long been a major platform for German specialists in US and transatlantic history. Manuscripts are peer-reviewed. The series publishes books written in either English or German.
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Die Transatlantischen Historischen Studien sind eine Schriftenreihe des Deutschen Historischen Institutes in Washington, DC. Sie veröffentlichen Studien auf dem Gebiet der transatlantischen Beziehungen oder der Nordamerikaforschung von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Die bislang erschienenen Arbeiten reichen von kulturhistorischen über diplomatiegeschichtliche bis zu biographischen Untersuchungen. Historische Vergleiche finden sich ebenso wie detaillierte Fallstudien. Eingehende Manuskripte werden in einem peer review-Verfahren bewertet und von der Redaktion betreut. Eingesendet werden können alle Manuskripte, die sich mit den oben genannten Themenbereichen befassen. Publikationssprachen sind Deutsch und Englisch.
>> Transatlantische Historische Studien Stylesheet engl. (pdf)
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