Kurztext
Zahlreiche Studien zur Weimarer Republik konzentrieren sich auf moderne Trends aus der Hauptstadt: Berlin mit seinen über vier Millionen Einwohnern stellte schon zur Zeit der Weimarer Republik einen modernen, urbanen Schmelztiegel dar, war jedoch keinesfalls repräsentativ für die gesamte deutsche Bevölkerung. Zwei Drittel der Deutschen lebten noch immer auf dem Land oder in Kleinstädten und waren dementsprechend nur bedingt von großstädtischen Phänomenen beeinflusst. Welche Herausforderungen hatten sie in ihrem Alltag zu bewältigen? Wie veränderte sich ihre Identität angesichts der Systemumbrüche zwischen dem Kaiserreich, der Weimarer Republik und dem Nationalsozialismus? Welche Vorstellungen von gesellschaftlichem Zusammenhalt erschienen ihnen attraktiv – schätzten sie die Pluralität der Weimarer Gesellschaft oder sehnten sie sich nach einer "Volksgemeinschaft"?
Daniel Führer nimmt die Lebensverhältnisse und Überzeugungen einzelner Tagebuch schreibender Menschen mit unterschiedlichster sozialer und geografischer Herkunft in den Blick und trägt damit zu einem differenzierteren Bild der Weimarer Gesellschaft bei.
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Daniel Führer studierte Geschichte und Politikwissenschaften in Bonn, St Andrews und Kopenhagen. Er war Promotionsstipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Alltagsgeschichte, die Geschichte der Weimarer Republik sowie die des Ersten Weltkriegs, des Nationalsozialismus und des Landes Nordrhein-Westfalens. Seit 2019 arbeitet er als Referent im Landtag Nordrhein-Westfalen und bereitet dort die Biografien der frühen nordrhein-westfälischen Landtagsabgeordneten wissenschaftlich auf.
[Von Daniel Führer erschienene Publikationen]
ISSN 2510-3822
Herausgegeben von Michael Dreyer und Andreas Braune.
Beirat
Prof. Dr. Ursula Büttner
Prof. Dr. Alexander Gallus
Prof. Dr. Kathrin Groh
Prof. Dr. Christoph Gusy
Prof. Dr. Marcus Llanque
Prof. Dr. Walter Mühlhausen
Die verschiedenen Herausforderungen der heutigen Demokratie werfen immer wieder neue Fragen über die Voraussetzungen ihres Erfolgs und mögliche Quellen ihres Scheiterns auf. Im Hinblick darauf bleibt die Erforschung der Chancen und Gefährdungen der Weimarer Republik bis heute aktuell. Wie die Geschichte ihrer Gründung, Etablierung und ihres Niedergangs zeigt, ist die Demokratie eine Ordnung, die gestiftet und aktiv erhalten werden muss. Die Reihe „Weimarer Schriften zur Republik“, herausgegeben an der Forschungsstelle Weimarer Republik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, lädt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Geschichts-, Rechts- und Politikwissenschaft sowie angrenzender Disziplinen dazu ein, ihre Forschungsergebnisse über die erste gesamtdeutsche Demokratie und ihre Nachwirkungen in diesem Geiste und in dieser Reihe zu publizieren.
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