Titel Altertumswissenschaften
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Kurztext
Das Alltagsleben der christlichen familia, zahlreiche rechtsgeschichtliche Einzelfragen (z.B. Flucht, Asyl, Freilassung, kirchliche Ämter) sowie die theoretische Reflexion der Sklaverei bilden die Schwerpunkte dieser interdisziplinär angelegten Studie.
Verschiedene methodische Zugriffe ermöglichen eine qualifizierte Interpretation des umfangreichen christlichen Quellenmaterials, das unter dieser Fragestellung und in dieser Breite bisher noch nicht untersucht wurde.
Die Autorin gelangt zu dem grundlegenden Ergebnis, daß die Sklaverei in dieser Zeit des Umbruchs erneut zu einem gewichtigen sozialen Faktor wird. Neu ist die jeweils religiöse Begründung der modifizierten römischen Rechtspraxis und der antiken ökonomischen Tradition.
Die Akzeptanz der Sklaverei zeigt sich auch an der Fülle metaphorisch verwendeter Sklaventerminologie in der theologischen Literatur. Einzig Teile der Hagiographie bilden eine Ausnahmeerscheinung.
Rezensionen
"Eine Zusammenfassung zeigt noch einmal die reichen Ergebnisse der Untersuchungen, in denen ein enormes Material verarbeitet ist: das umfangreiche Register der herangezogenen Quellenstellen wie das eindrucksvolle Literaturverzeichnis legen Zeugnis davon ab. Ein Register der Personen- und Ortsnamen sowie ein nützliches Sachregister beschließen den Band, der weit über den Rahmen üblicher Dissertationen hinausgeht." Zeitschrift für Kirchengeschichte
Dieser Band wurde außerdem rezensiert von:
Christ in der Gegenwart 27, 2015
ISSN 0071-7665
Begründet von Joseph Vogt, fortgeführt von Heinz Bellen und Heinz Heinen. Im Auftrag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz herausgegeben von Winfried Schmitz.
Der Sieg der Sowjetunion im 2. Weltkrieg und die nachfolgende Durchsetzung des Kommunismus in den Ländern Osteuropas hatten auch zur Folge, dass sich der Westen intensiver als bisher mit der Geschichtslehre des Marxismus konfrontiert sah. In ihrer osteuropäischen Prägung entwarf diese Lehre eine Linie der historischen Entwicklung, die von der klassenlosen Urgesellschaft der Menschheit über die antike Sklaverei, den mittelalterlichen Feudalismus, den Kapitalismus der Neuzeit zur proletarischen Revolution und schließlich zur klassenlosen Gesellschaft des Kommunismus führe. In den Jahren der Nachkriegszeit wurde diese auf den Sieg des Kommunismus angelegte Geschichtskonzeption als große Herausforderung empfunden. In dieser Situation rief der Tübinger Althistoriker Joseph Vogt als Mitglied der Mainzer Akademie 1950 das Arbeitsvorhaben "Forschungen zur antiken Sklaverei" ins Leben, um eine Antwort der freien Welt auf die kommunistische Lehre von der antiken Sklavenhalterordnung zu entwickeln. Um diesem Projekt ein eigenes Profil zu geben, wurde 1967 die Reihe Forschungen zur antiken Sklaverei begründet. Ergänzend erschien 1971 die "Bibliographie zur antiken Sklaverei", deren mittlerweile dritte Auflage in die Beihefte der Forschungen zur antiken Sklaverei aufgenommen wurde. Außerdem umfassen die Beihefte namenkundliche Repertorien und die Aufbereitung schwieriger Texte durch Übersetzung und Kommentar. In diesem Rahmen erscheint auch das "Corpus der römischen Rechtsquellen zur antiken Sklaverei" und das "Handwörterbuch der antiken Sklaverei", das den Ertrag der internationalen Sklavereiforschung in lexikalischer Form darlegt. Die beeindruckende Ausweitung des Akademievorhabens "Antike Sklaverei" hat dazu geführt, dass sich das Projekt längst von seinem ursprünglichen Ausgangspunkt, der Auseinandersetzung mit der marxistischen Theorie von der antiken Sklavenhaltergesellschaft, wegentwickelt hat und Teil einer viel umfassenderen Wirtschafts-, Gesellschafts- und Mentalitätsgeschichte geworden ist, wie sie für die moderne deutsche und internationale Geschichtswissenschaft charakteristisch ist.
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