Titel Altertumswissenschaften
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Kurztext
Gegenstand der Abhandlung sind verschiedene Modalitäten, wie und unter welchen Umständen Sklaven und Sklavinnen in den antiken Gesellschaften ihren Status der Unfreiheit beenden konnten. Im Vordergrund stehen dabei hauptsächlich zwei Möglichkeiten: die Freilassung und die Flucht. Während die Sklavenflucht ein einigermaßen einheitliches Phänomen darstellt, sind die regulären Verfahren zur Beendigung des unfreien Status äußerst vielfältig. Die breite Palette von Chancen, die sich den Unfreien dabei bietet, reicht von Freikauf und Lösegeldzahlung (etwa in Verbindung mit Krieg und Piraterie) über selten stattfindende Massenfreilassungen aus politischen Gründen bis zur Befreiung im Zusammenhang mit Heirat, Adoption oder Asylie und Hierodoulie.
Die vorgelegte komparative Darstellung macht vor allem Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser Praktiken bei Griechen und Römern sichtbar, bezieht aber auch die Verhältnisse in anderen Sklavengesellschaften in die Betrachtung mit ein.
Der erste Teil der Arbeit behandelt Fragen, die für eine vergleichende Betrachtung der antiken Sklaverei von grundsätzlicher Relevanz sind, im zweiten Teil werden die verschiedenen Voraussetzungen und Usancen bei der Beendigung des Sklavenstatus erörtert.
"Weilers erfreulich nüchterne und plausible Gesamtdarstellung des selten behandelten Themas erweist sich am Ende als eine der bedeutendsten Leistungen der Forschungen zur antiken Sklaverei." Anzeiger für Altertumswissenschaften
eine "…beeindruckende Arbeit…Die antike Sklaverei wird um einen neuen Zugang bereichert, die vergleichende Sozialgeschichte hat einen ermunternden Impuls erhalten, den vorgezeigten methodischen Weg weiter zu beschreiten. Eine umfängliche Bibliographie und mehrere Register öffnen dem Interessenten einen schnellen Weg zum Studium von Detailproblemen." IANUS
ISSN 0071-7665
Begründet von Joseph Vogt, fortgeführt von Heinz Bellen und Heinz Heinen. Im Auftrag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz herausgegeben von Winfried Schmitz.
Der Sieg der Sowjetunion im 2. Weltkrieg und die nachfolgende Durchsetzung des Kommunismus in den Ländern Osteuropas hatten auch zur Folge, dass sich der Westen intensiver als bisher mit der Geschichtslehre des Marxismus konfrontiert sah. In ihrer osteuropäischen Prägung entwarf diese Lehre eine Linie der historischen Entwicklung, die von der klassenlosen Urgesellschaft der Menschheit über die antike Sklaverei, den mittelalterlichen Feudalismus, den Kapitalismus der Neuzeit zur proletarischen Revolution und schließlich zur klassenlosen Gesellschaft des Kommunismus führe. In den Jahren der Nachkriegszeit wurde diese auf den Sieg des Kommunismus angelegte Geschichtskonzeption als große Herausforderung empfunden. In dieser Situation rief der Tübinger Althistoriker Joseph Vogt als Mitglied der Mainzer Akademie 1950 das Arbeitsvorhaben "Forschungen zur antiken Sklaverei" ins Leben, um eine Antwort der freien Welt auf die kommunistische Lehre von der antiken Sklavenhalterordnung zu entwickeln. Um diesem Projekt ein eigenes Profil zu geben, wurde 1967 die Reihe Forschungen zur antiken Sklaverei begründet. Ergänzend erschien 1971 die "Bibliographie zur antiken Sklaverei", deren mittlerweile dritte Auflage in die Beihefte der Forschungen zur antiken Sklaverei aufgenommen wurde. Außerdem umfassen die Beihefte namenkundliche Repertorien und die Aufbereitung schwieriger Texte durch Übersetzung und Kommentar. In diesem Rahmen erscheint auch das "Corpus der römischen Rechtsquellen zur antiken Sklaverei" und das "Handwörterbuch der antiken Sklaverei", das den Ertrag der internationalen Sklavereiforschung in lexikalischer Form darlegt. Die beeindruckende Ausweitung des Akademievorhabens "Antike Sklaverei" hat dazu geführt, dass sich das Projekt längst von seinem ursprünglichen Ausgangspunkt, der Auseinandersetzung mit der marxistischen Theorie von der antiken Sklavenhaltergesellschaft, wegentwickelt hat und Teil einer viel umfassenderen Wirtschafts-, Gesellschafts- und Mentalitätsgeschichte geworden ist, wie sie für die moderne deutsche und internationale Geschichtswissenschaft charakteristisch ist.
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